REVIEW

FILM „Zimmer 205 – Traust du dich rein?“ (Horror)

Originaltitel: Zimmer 205

Herstellungsland: Deutschland 205

Verkaufsdatum: 10.10.2013

Wertung: Gut

Regie: Rainer Matsutani

Darsteller: Jennifer Ulrich, Julia Dietze, Inez Bjørg David

FSK: ab 16 Jahren

Studio: EuroVideo Medien GmbH

Genre: Horror

 

Inhalt:

Katrin (Jennifer Ulrich) kann es kaum erwarten, mit ihrem Studium zu beginnen. Endlich weg von zu Hause und der Aufsicht des überfürsorglichen Vaters, endlich weg von einer düsteren Vergangenheit – ein neuer Lebensabschnitt soll beginnen! Sie zieht in ein Studentenwohnheim, stürzt sich ins Uni-Leben und lernt schnell eine Clique aus höheren Semestern kennen. Dass ihre Vormieterin spurlos verschwunden ist, kümmert sie zunächst wenig. Doch kurz darauf findet sie das Videotagebuch der Vermissten, das ein grausames Licht auf ihre neuen Freunde wirft. Katrin versucht herauszufinden, was im Zimmer 205 passiert ist und weckt durch ihre Neugier die Dämonen der Vergangenheit. Ein unerklärlicher Bann zwischen ihr und der Verschwundenen sorgt für mysteriöse Todesfälle, und plötzlich steht Katrin im Zentrum der polizeilichen Ermittlungen. Dabei schwebt sie selbst in größter Lebensgefahr.

Weitere Hintergrundinfos:

Packender deutscher Horrorthriller, der erfolgreich an internationale Filme des Genres anknüpft und dennoch seinen ganz eigenen Stil hat. Mit Jennifer Ulrich (Die Welle), André Hennicke (Antikörper) und Julia Dietze (1 1/2 Ritter).

Meinung / Fazit:

Seit vielen Jahrzehnten gibt es ja leider kein konkurrenzfähiges Deutschen Kino mehr.  Gute Filme wie „Die Welle“ oder „Anatomie“ waren da eine bekannte Ausnahme, zumeist widmet sich die deutsche Filmindustrie aber leider kurzlebigem TV Schmarrn, der über die Grenzen hinaus niemanden interessiert. Independentfilme wie „Die Maske“ oder „Die Farbe“ sind großartig, bleiben aber leider viel zu unbemerkt.

Auch Regisseur Rainer Matsutani hat sich bisher um TV Produktionen gekümmert hat aber auch diesen Film gedreht, welcher glücklicherweise so ein bisschen diesem typisch deutschen „Filmflair“ entkommen kann. Als Hauptdarstellerin konnte man für diese Gruselgeschichte Jennifer Ulrich gewinnen, die wir bereits aus „Die Welle“ oder „Wir sind die Nacht“ kennen könnten.

Der Film „Zimmer 205″ bedient sich bewährter Elemente. Eine junge Studentin namens Katrin, die eine weniger schöne Vergangenheit hatte, geht ihre ersten Schritte allein und zieht in ein Studentenwohnheim. Dort werden erst einmal die Grenzen zu den anderen Bewohnern abgesteckt, die natürlich von ihrer Vergangenheit wissen und nicht nur nett agieren. Natürlich zieht unsere Heldin in ein Zimmer, deren Bewohnerin kürzlich spurlos verschwunden ist. Nach und nach kommt dank Katrin Licht ins dunkel doch das bedeutet leider, das Katrin ins dunkel von ihrer Vormieterin hineingezogen wird. Mysteriöse Videotagebücher kommen zu Tage und auch Geistererscheinungen werden immer häufiger gesichtet von denen Katrin zuerst aber denkt, dass diese Halluzinationen ihrer starken Psychopharmaka sind. Doch dem ist nicht so…

Soweit so gut. Die Geschichte ist also schon einmal nicht so schlecht. Auch in der Umsetzung ist zuerst einmal alles gut, die Schauspieler sind gut und glaubhaft und auch das etwas pekige Studentenwohnheim bietet den passenden Rahmen für eine Gruselgeschichte. Die Geisterdarstellungen sind ähnlich inszeniert wie es halt der aktuelle Trend ist. Böse verzerrte Gesichter, Kapuze tief gezogen, stakelige Bewegungen,…“The Ring“ lässt grüßen. Stimmung wird zudem noch sehr oft durch Lichteffekte erzeugt, auch ein gern genommener Effekt. Da wären natürlich die oft verwendeten flackernden Leuchtstoffröhren, das Stroboskoplicht auf der Party und immer wenn der Geist erscheint macht die Stromversorgung mächtig Sperenzchen.

Glücklicherweise hat man hier in Summe eben nicht das Gefühl eine TV Produktion vorliegen zu haben. Leider krankt der Film etwas am Gruselfaktor. Obwohl alles technisch und schauspielerisch in Ordnung ist kommt eigentlich kein bisschen Grusel oder Horror auf. Spannend und interessant ist der Film, aber nicht so, dass man sein Sofakissen rupfen müsste. Ein bisschen schade, denn dies ist der einzige wirkliche Kritikpunkt. Hierfür hätte man wohl noch mehr Dunkelheit und Bedrohung in den Film transportieren müssen. So bleibt ein netter Beitrag zum Geisterfilm Genre aus Deutschen Landen, der sich durchaus mit den Internationalen Filmen messen kann, hier aber wohl nicht zu den Klassikern werden wird. (michi)