REVIEW

FILM „Ravenous – Friss oder Strib“ (Horror)

Originaltitel: Ravenous

Herstellungsland: USA/GB 1998

DVD Veröffentlichung: 11.01.2013

Wertung: Gut

Regie: Antonia Bird

FSK: ab 18

Darsteller: Guy Pearce, Robert Carlyle, Jeremy Davis

Genre: Horror

Studio:  MGM, 20th Century FOX

 

Produktinfo:

Die USA im Jahr 1847. Captain John Boyd (Guy Pearce) wird in ein entlegenes Fort in der Sierra Nevada versetzt, in dem nur sieben Soldaten stationiert sind. Nichtstun, Drogen und Langeweile sind an der Tagesordnung, bis zu dem Abend, an dem die Ruhe ein jähes Ende findet. Ein halb erfrorener Mann namens Colqhoun (Robert Carlyle) schleppt sich mit letzter Kraft in das Fort, um Hilfe zu finden und so nimmt ein bestialischer Alptraum seinen Lauf. Der scheinbar harmlose Fremde entpuppt sich als blutrünstiger Kannibale, der gnadenlos seine immer größer werdende Gier nach Menschenfleisch befriedigt. Für die Truppe beginnt ein mörderischer Überlebenskampf, bei dem es nur um eins geht: Fressen oder gefressen werden.

„Ravenous“ geht da anders an das Thema heran. Aus vielen alten Kulturkreisen wurden Legenden überliefert welche davon handeln, dass der Krieger, der das Fleisch seines Feindes isst, dessen Kraft mit einverleibt. Doch oft wird auch berichtet, dass diejenigen die Menschenfleisch gegessen haben von Wahnsinn heimgesucht werden.  Regisseurin Antonia Bird hat genau das in einem Mix aus Horror- / Heimat- und Westernfilm thematisiert  und ein grandioses Werk erschaffen, das mit einer ordentlichen Portion Humor und sehr guten Schauspielern, spannend und überzeugend umgesetzt wurde. Das der Film letztlich in einem sehr blutigen „Es kann nur einen geben“ – Highlander ähnlichen Endkampf endet ist fast logisch.

Für den Betrachter ein (un)appetitlicher Thriller, bei dem man sich durchaus auch mal die Frage stellen kann, wie man selber in ähnlicher Situation reagiert hätte! Hätte man selbst auch Menschenfleisch gegessen? Doch möchte der Film wirklich schocken? Dazu passt die oftmals komische wirkende und viel zu fröhliche Musik gar nicht die verwendet wurde. Aber für eine Komödie ist der Werk viel zu brutal. Das der Film trotz des blutigen Endkampfes ein offenes Ende hat, ließ seinerzeit offen, ob der Film eine Fortsetzung bekommen würde. Eine einstige Indizierung und auch der ausbleibende kommerzielle Erfolg hat dies wohl allerdings verhindert.

Mich hat der Film sehr gut unterhalten, weil hier halt ein eigentlich grausames Thema in ein recht ironisches Gewand gehüllt wurde. Wer den Streifen nicht kennt, kann sich hier durchaus Inspirationen holen für ein leckeres Essen! (michi)