EMPFEHLUNG, REVIEW

FILM „Der Dieb von Bagdad“ (Abenteuer)

Originaltitel: The Thief of Bagdad

Herstellungsland: UK / USA

DVD Veröffentlichung: 15.11.2012

Wertung: Empfehlung

Regie: Ludwig Berger, Michael Powell

FSK: ab 6

Darsteller: Sabu, Conrad Veidt, John Justin, Miles Malleson

Genre: Abenteuerfilm

Studio: London Film Production / Anolis Entertainment

 

Inhalt:
Der heimtückische Großwesir Jaffar hat den jungen Kalif Ahmad verraten und ins Gefängnis geworfen. Mit Hilfe des Diebes Abu gelingt ihm jedoch die Flucht. Zusammen fliehen sie nach Basra, wo sich der Kalif in die schöne Tochter des Sultans verliebt. Doch auch Jaffar begehrt die Prinzessin. Des Zauberns mächtig, lässt er Ahmad erblinden, verwandelt Abu in einen Hund und segelt mit der Prinzessin davon. Die beiden Freunde nehmen die Verfolgung auf, doch Jaffar lässt ihr Boot kentern, so dass beide getrennt werden. Nun liegt es an Abu, Bagdad von der Herrschaft des Großwesirs zu befreien. Doch bis dahin muss er noch viele Abenteuer mit verzauberten Teppichen, Dschinns, fliegenden Pferden und riesigen Monstern bestehen…

Leute, Leute. Hat man 1940 daran geglaubt, dass der Film, den man unter schwierigen Bedingungen während der Kriegszeit drehte nach 72 Jahren (!!!) immer noch Menschen begeistern kann? Keine Ahnung, aber der Film ist eine Reise in die eigene Kindheit, schließlich gehörte er zu jedem guten Feiertagsprogramm im deutschen Fernsehen.

Die Geschichte um den vorlauten Dieb Sabu und den Kalifen Ahmad sollte eigentlich jeder von uns kennen. Die Geschichte ist wunderschön erzählt und der Film muss eigentlich die Blaupause für die INDIANA JONES-Filme und dessen Kopien gewertet werden, denn Action, wechselnde Schauplätze und pfiffige Darsteller geben schon das her, was Steven Spielberg und George Lucas 41 Jahre später höchst erfolgreich kopierten (inklusive der Figur des vorlauten Rotzbengels „Shorty“). Über seine gesamten 106 Minuten (Blu-Ray) unterhält der Film ohne Durchhänger und man fiebert mit dem armen Ahmad und dem gewitzten Abu mit.

Dazu kommen die für damalige Zeiten schier unglaublichen Special Effects! Sei es das Spielzeugpferd, welches vor unseren Augen zusammengesetzt und mit dem magischen Schlüssel zum Leben erweckt wird, der tolle Dschinn aus der Flasche (in der Szene bringt mich Abu immer wieder zum Lachen, wenn er den Dschinn mit einem schlichten Bauerntrick wieder in die Flasche bekommt), der Kampf mit der Spinne (die Szene hat sich Peter Jackson auch mehr als 1084 Mal angeschaut). Heutzutage wirken die Tricks zwar antiquiert, aber es ist erstaunlich, was man damals mit guten Schnitten und dem Ausreizen der technischen Möglichkeiten alles erschaffen hat.

Über den Film gibt es nichts zu meckern. Für die Neuauflage hat man das Bild neu abgetastet und auch wenn es nur im 4:3 Format (1920 x 1080 Pixel) vorliegt, ist es wirklich gut geworden, wenn man das Alter des Filmmaterials berücksichtigt. Der Sound liegt im DTS HD-MA Mono vor, da braucht man also keine Großtaten für die Surroundanlage erwarten. Als Specials bekommt man einen Audiokommentar vom Filmhostoriker Dr. Rolf Giesen, die unterhaltsame und wirklich interessante Dokumentation „Sabu – Der Elefantenjunge“, sowie diverse Trailer und eine Bildergalerie.

Für mich ist der Film ein wahres Highlight der Kinokunst und ich freue mich, dass Anolis uns die Möglichkeit gibt, daran in HD im eigenen Heimkino teilzuhaben. (chris)