REVIEW

ARTS OF EREBUS „An open case of Parousia“ (Goth Rock/Wave)

ARTS OF EREBUS

„An open case of Parousia“
(Goth Rock/Wave)

Wertung: Gut

VÖ: 31.05.2013

Label: Sensorium

Webseite: artsoferebus.bandcamp.com

Die deutsch-französische Goth Rock Formation veröffentlichte im Mai ihr bereits fünftes Werk. Mit neuem Sänger und neuen Konzept im Gepäck verführen die neuen Kompositionen sowohl musikalisch, wie auch textlich in eine tragische, dunkle Welt. Aufgebaut auf harmonische Melodielinien, schwirrenden Saiten, verträumten Keys bastelt das Quartett ein Konzeptalbum zusammen und lässt den Hörer zum Zeitreisenden werden. Musikalisch richtet man sich an den traditionellen Goth Rock der 80er (Sisters), bzw. der frühen 90er (Love like blood, Pink turns blue). Der dunkle Gesang besitzt die verzweifelte Ader, die sich perfekt in die textliche Thematik einfügt.

Das Konzeptalbum befasst sich inhaltlich mit dem Sänger/Dichter Orpheus der griechischen Mythologie. Es geht in dieser Neuinterpretation vor allem um den Verlust und wie Orpheus versucht damit umzugehen, bzw. daran verzweifelt. Er stellt die Götter in Frage, fordert sie heraus und sucht schließlich den Weg von den Lebenden in das Totenreich zu Erebus (Gott der Unterwelt).

Nach der Ouvertüre startet das Werk mit „on the Edge of Insenity“ (bereits 2012 als MCD veröffentlicht), der die Verzweiflung eines Mannes über den Tod seiner Frau als Ausgangspunkt des Handlungsbogens ausdrückt.
Das elegisch getragene „shadow of Live“ lebt von der Atmosphäre, während der raue Unterton im Gesang jenige ein wenig zerstört. In „Inside of Darkness“ und „Point of no return“ sind nicht nur die Hooklines poppig angehaucht. So entsteht eine leicht pathetische Entität. Insgesamt führen Arts of Erebus den klassischen Goth Rock mit Detailverliebtheit und eingängigen Melodielinien mit Pop-Vaganzen in die Moderne ohne den Staub der Nostalgie abzustreifen. (andreas)