LA SCALTRA
„Ghosts“
(Dark Wave/New Wave)
Wertung: Gut
VÖ: 27.05.2016
Label: Solar Lodge
Das „Trio“ (Aeleth Kaven – Main Vocals/Bass/Composing; Dae Widow – Vocals und Jay Sharpe – Guitar/Technik) aus dem Ruhrgebiet zelebriert dem Hörer eine dunkle Melange aus Dark Wave, verträumten Klängen und schleppender Melancholie. Verwurzelt in den 80ern gelingt es LA SCALTRA eine, den Songs immanente Melodielinie in die düsteren Keller der Depression zu schleppen, um diese dann mit feinen weiblichen Stimmbändern empor zu heben und glänzen zu lassen.
Wunderschön der Opener, der mit destruktiven Galerien glänzt, ein wenig Dark Electronic von früher besitzt, aber auch die Moderne bedient und eine feminine Sanftheit integriert, welche sich wohltuend der Dunkelheit widersetzt. „Neverland“ umweht eine liebliche Melodielinie. Die Stimmen, mal fragil, mal dunkel setzen nuancierte Fixpunkte. Vom Gesamtkontext her etwas fragiler erklingt „Gunshot Lullabies“, welches von einer synthetischen Grundsubstanz geprägt wird. Das Schlussepos „ghost“ wird von einer gruseligen Atmosphäre heimgesucht, wobei immer dieses Fünkchen Romantik essentieller Bestandteil der Song bleibt. Zudem garnieren die verträumte Saiten das Mahl, zu dem die Stimmen das Bouquet des Weines beisteuern.
Fazit: Verträumter Dark Wave mit einer galanten, sehr melancholischen Note Pop. Wunderschöne Stimmen für den Schwarzgewandten und gefühlvolle Eruptionen voller nostalgischer Erinnerungen an Siouxsie. Gelungenes 4-Track Debüt, welches in nebulös-haptischen Digipack daherkommt. (andreas)