REVIEW

RUINS OF BEVERAST, THE „Exuvia“ (Black Metal)

RUINS OF BEVERAST, THE

„Exuvia“
(Black Metal)

Wertung: gut

: 05.05.2017

Label: Ván Records

Webseite: Facebook

Nach der überzeugenden und etwas anderen „Takitum Tootem„-EP legt Alexander von Meilenwald nun das fünfte THE RUINS OF BVERAST-Album namens „Exuvia“ vor und der Name ist Programm. „Exuvia“ bezeichnet eine abgelegte Hülle im Insekten- und Reptilienreich und es scheint tatsächlich, als hätte man eine Haut abgelegt, denn der Bandsound hat sich leicht verändert, wie man es bereits auf der EP angedeutet hat.

Es regiert nicht mehr der Vorschlaghammer, sondern die Atmosphäre, die seit jeher ein wichtiger Bestandteil der Kompositionen ist, rückt etwas mehr in den Vordergrund. Das heißt nicht, dass nicht mehr brutal geballert wird, aber man benutzt die offensichtliche Aggression viel dosierter und überlegter. Diese Verfeinerung des Sounds gefällt mir persönlich sehr gut, da die typische THE RUINS OF BEVERAST-Bösartigkeit nicht verlorengeht, sondern durch eine gewissermaßen entspannte Atmosphäre, sofern man sich im Vorhof zur Hölle entspannen kann, deutlich gewinnt. Allerdings ist für jeden, der jemals etwas von THE RUINS OF BEREAST gehört hat, sofort erkennbar, dass man es mit dieser Band zu tun hat.

Beim Opener und Titeltrack begrüßt uns der Schamane, der die EP bereits eröffnet und geschlossen hat und dadurch fühlt mich sich direkt mit dem letzten Release verbunden und auch hier werden die Drums wieder äußerst rhythmisch und perkussiv genutzt.

Mitunter habe ich das Gefühl, dass man sich in Trance spielt, wie zum Beispiel bei dem starken Song „The Pythia’s Pale Wolves“ und mir schwirrt beim wiederholten Anhören des Albums immer wieder das mittlerweile inflationär benutzte Wort „Ritual“ durch den Kopf. Bei „Towards Malakia“ kommen auch die typisch melodischen Gitarrenparts zum Tragen, wovon ihr euch bei dem Video einen Eindruck verschaffen könnt.

Den Abschluss bildet übrigens eine Variation / Fortführung von „Takitum Tootem“ mit dem Untertitel „Trance“ und das ist äußerst passend gewählt. Die sechs Songs sind zu lang (zwischen 7:45 Minuten und 15:26 Minuten), um sie in alle Bestandteile zu zerlegen, denn es passiert einfach zu viel in ihnen und man erlebt jede Menge emotionale Richtungsänderungen und auch die unglaublich vielen Details , die während der Produktion eingefügt wurden, muss man ganz für sich unter einem guten Kopfhörer genießen. Auf dem letzten Album „Blood Vaults“ hatte man es mit den „Spielereien“, wie ich es nenne, leicht übertrieben, aber auf „Exuvia“ halte ich jeden Effekt für sinn- und wertvoll, um die Atmosphäre zu transportieren.

Gesanglich zieht man auch alle Register und von grabestiefem Gegroll bis hin zur aufkeimenden Hysterie schickt man sich an, auch hier der Atmosphäre und Aussage entsprechend und würdig Rechnung zu tragen.

Ich bin sehr gespannt, wie die Band sich mit diesem starken Album im Rücken live auf der Bühne präsentieren wird!

Für mich persönlich zählt dieses Album auf jeden Fall zum Besten, was THE RUINS OF BEVERAST bisher veröffentlicht haben. (chris)