REVIEW

RUINS OF BEVERAST, THE „Blood Vaults (The Blazing Gospel Of Heinrich Kramer)“ (Black / Doom / Death)

RUINS OF BEVERAST, THE

„Blood Vaults (The Blazing Gospel Of Heinrich Kramer)“
(Black / Doom / Death)

Wertung: gut

: 06.09.2013

Label: Ván Records

Webseite: www.facebook.com/pages/The-Ruins-Of-Beverast/116265971848680?fref=ts

Alexander Meilenwald ist THE RUINS OF BEVERAST. Während manche Ein-Mann-Projekte sich gerne mal verzetteln, geht Herr Meilenwald bei seinem Projekt sehr fokussiert vor. Das vierte Album (die Compilation „Enchanted by Gravemould“ mal außen vor gelassen) ist ein Werk über Heinrich Kramer (ach was?!), dessen Lebensleistung darin bestand, den „Hexenhammer“ zu schreiben, damit man Hexen schon von Weitem erkennt und sie fach- und sachkundig foltern kann.

Dass dieses Werk ordentlich Potential hat, dürfte wohl unbestritten sein und die Vertonung durch THE RUINS OF BEVERAST ist extrem angemessen. Das Album ist, genau wie das Buch, eingeteilt in drei Kapitel, aber glücklicher Weise in insgesamt neun Titel gesplittet, so dass dem Hörgenuss keine monströsen 25 Minuten Songs entgegenstehen.

Musikalisch zieht man wieder alle Register, aber vorherrschend ist die schwarze Atmosphäre und Songs, die sich überwiegend im doomigen Todesblei-Bereich bewegen, angereichert mit etwas Black Metal und besonders genial sind die Orgeln und die Chöre, die dem Album seine Horror-Färbung geben. Der Gesang ist so unglaublich grabestief, dass sich dir die Nackenhaare aufstellen, aber auch mit klarem Gesang wird gearbeitet. Der Sound ist richtig fett und die tiefen Gitarren drücken dir extrem vehement aus den Boxen entgegen. Wer die Vorgänger und allen voran „Foulest semen of the sheltered elite“ liebt, wird sich sofort im Meilenwaldschen Klangkosmos wiederfinden!

Irgendwie ist es mir nicht möglich, nach mehrmaligem Hören das Album nicht als Ganzes zu verstehen und genau das sollte ein Konzeptalbum ja auch erreichen, oder? Die Kraft des Album wächst mit jedem kompletten Hördurchgang und hätte man Filmklassiker wie „Blood on Satan’s Claw“ oder „Witchfinder General“ damit unterlegt, wären sie noch besser, als sie ohnehin schon sind.

Übrigens, wer wissen will, ob seine Nachbarin / Schwiegermutter / zuständige Finanzbeamtin vielleicht eine Hexe ist (nach den Richtlinien von 1439) kann hier nach Anhaltspunkten suchen:
www.koeblergerhard.de/Fontes/HexenhammerSprenger1923.pdf. (chris)