REVIEW

RUBBER CHUKKS „Kill my neighbour“ (Neo-Rockabilly)

RUBBER CHUKKS

„Kill my neighbour“
(Neo-Rockabilly)

Wertung: gut

: Dezember 2012

Label: Klabautermann Records

Webseite: www.facebook.com/rubberchukks

Die RUBBER CHUKKS bestehen aus Mitgliedern der Bands TOM TOXIC & DIE HOLSTEIN ROCKETS (Harley am Kontrabass) und TOMMY & THE BIG TONES, nämlich Tommy (Gitarre und Gesang) und Tino (Schlagzeug).

Dafür, dass man sich erst im Juli 2011 gefunden hat, ging dann alles doch recht zackig. Zuerst die „Sandra Lee“-Single, dann einige Konzerte (u.a. im Vorprogramm von TORFROCK, 3CHORD SOCIETY und auf dem PSYCHBILLY EARTHQUAKE) und im Dezember 2012 das erste vollständige Album namens „Kill my neighbour“. Mit meinen Nachbarn komme ich super klar, aber die Scheibe kills my Stereoanlage, denn sie hat sich festgefressen und wird sich wohl nur noch operativ entfernen lassen können.

Die RUBBER CHUKKS sehen sich selbst als „neuste Errungenschaft in Sachen Neo-Rockabilly“ und da mag was dran sein, denn wenn heutzutage alles schneller, härter, verrückter und krasser sein muss, gehen die RUBBER CHUKKS einen Schritt zurück und präsentieren dir auf den 11 Songs eher klassischen Rock’n’Roll mit einer Menge Blues-Zitaten. Vielleicht ist es anstatt Neo dann doch eher Retro? Die generelle Ausrichtung des Songmaterials sehe ich eher nostalgisch, aber die Mischung mit den anderen Zutaten wiederum bringt das ganze in eine neue (und für mich) nicht-gehörte Richtung.

Die bekannten Songs „Sandra Lee“ und „Rockaholic’s Anthem“ treten sowieso Arsch, „Baby Ride“ erinnert mich an den „Black Train Song“ in der Version der DOORS, „Alive“ hat einen dezenten ZZ TOP-Touch und der Titeltrack ist ein Ohrwurm, den du nicht mehr aus den Gehörgängen rausspülen kannst, weder mit Wasser, noch mit Jack Daniels. „Is it love“ ist ein flockiger gute-Laune-Song mit einer geilen Gesangmelodie, „Going down“ hat ein fettes Riff und der letzte Song „I give a shit on you“ darf sich ebenfalls in die Reihe der Highlights einordnen. Verwirrung stiftet lediglich der zweite Track, denn laut Cover handelt es sich um „I’m wise“ von Eddy Bo, der CD-Text weist ihn mir aber als „Slipping and Sliding“ aus. Das wird sich aber klären lassen.

Handwerklich gibt es nichts Negatives zu entdecken, im Gegenteil. Harleys Bass bringt spannende Läufe, Drummer Tino nutzt Freiräume geschickt aus und Sänger Tommy ist nicht der typische Rock’n’Roll-Schreihals, nein, er ist der Rock’n’Roll-Sänger, der Stimmungen transportieren kann und auch vor ziemlich eingängigen (im positiven Sinne) Melodien keine Angst haben muss.

Aber auch wenn der Blues und manche Offbeat/Ska-Rhythmen das Album aufwerten, darf jeder dieses Album genießen, der zu Hause gern Rock’n’Roll und Rockabilly auflegt. (chris)