REVIEW

JÄGER 90 „Fleisch macht böse“ (EBM)

JÄGER 90

„Fleisch macht böse“
(EBM)

Wertung: Geht so

VÖ: 13.08.2011

Label: Out Of Line

Webseite: www.myspace.com/jaeger90ebm

JÄGER 90 haben zum dritten Mal zugeschlagen. Abgewandert vom schwächelnden Label Electric Tremor haben sie nun bei Out Of Line angeheuert und „Fleisch macht böse“ erschaffen. Sänger Thoralf Dietrich und E-Drummer Vigo Stahlmann zeigen sich auch in ihrem dritten Werk minimalistisch wie eh und je. Die Beats und Sequenzer sind kalt und trotzdem wirkungsvoll, halt so wie man es sich seinerzeit von den großen Vorbildern DAF abgeschaut hat und nun zum eigenen Stilmittel weiterentwickelt hat. Auch textlich wird wieder nicht viel drum herum geredet, sondern kommt schnell zur Kernaussage. Was mich beim ersten Eindruck etwas stört, ist, dass die ersten viert Tracks des Albums mit recht zurück haltenden Tempo marschieren. Erst „Wenn es euch nicht passt dann lasst“ läd so richtig zum Tanzen ein durch einen coolen Rhythmus. Danach folgen wieder viele ruhigere Stücke, bei denen leider auch wenig Energie versprüht wird. „An manchen Tagen“ ist sehr lässig und cool und kann mit geiler Rhythmik auftrumpfen. Mit „Ein neuer Tanz“ ist dann endlich doch noch ein Stück dabei, das geschaffen ist, um die Stiefel über die Tanzfläche zu jagen. „Häuser abgebrannt“ ist textlich wie soudtechnisch auch sehr cool, aber halt auch leider so langsam, wie zumeist auf diesem Album.

Woran es liegt, kann ich nicht sagen, aber irgendwie ist bei „Fleisch macht böse“ die Energie abhanden gekommen. Ist alles kaum mit den vorherigen Alben zu vergleichen und die ersten Durchläufe sind für mich bis auf einige Ausnahmen eher enttäuschend. Aber vielleicht ist das Album ja anspruchsvoller als geglaubt und funktioniert erst nach mehreren Durchläufen… wäre bei EBM eigentlich ungewöhnlich. Wenn Fleisch böse macht, solltet ihr bis zum nächsten Album wieder etwas mehr davon konsumieren! (michi).