REVIEW

AMBER ASYLUM „Sin Eater“ (Dark Ambient)

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„Sin Eater“
(Dark Ambient)

Wertung: Gut

VÖ: 04.12.2015

Label: Prophecy Productions

Webseite: Homepage

 

AMBER ASYLUM nennen sich die vier amerikanischen Musikerinnen, die mit „Sin Eater“ ihr neustes Album veröffentlicht haben. Ganze sechs Jahre hat man sich Zeit gelassen um dieses Werk zu kreieren, welches erstmals über das Prophecy Label veröffentlicht wird. Alles passend zum zwanzigsten Geburtstag dieser Band.

Kris Force widmet das Album inhaltlich dem Reinigungsritual des „Sündenessens“, wozu sie erklärt: „Es wird bis heute als Bestattungsritual praktiziert, wobei der Sündenesser eine Speise oder einen ‚Totenkuchen‘ verzehrt, den man ihm über die Leiche reicht oder auf deren Brust legt. Die Speise steht für die Sünden des Verstorbenen, die nach Verzehr durch den Sündenesser getilgt sind, sodass die Seele Frieden finden kann. Das Album nimmt Bezug auf diesen Vorgang, andere zu erlösen, indem man ihnen den Schmerz nimmt.“

Schwere schleppende tiefe Bassläufe, melancholische Violinenklänge, schwermütige Drums und ein eindringlicher Gesang. Das sind die Zutaten die den Sound von AMBER ASYLUM beschreiben. Die Geschwindigkeit und die Grundstimmung würde auch eine Klassifizierung im Doom Genre zulassen. Stücke wie „TOT“ oder „Perfect Calm“ verbinden Dunkelheit, Trauer und Schwermut in Perfektion obgleich die Musik auch wunderschön zugleich ist. Punktuell nimmt die Musik auch mal Tempo auf und überrascht durch Impulsivität. Allerdings sind dies nur wenige Augenblicke inmitten einer lang anhaltender Dramatik in musikalischer Form.

Auch „Sin Eater“ und „Executioner“ zum Finale des Albums sind sehr ergreifende und auch sehr lange Stücke, die das innerste Dunkel der Seele hervor locken können. Die Stücke sind fast instrumental und unterscheiden sich doch sehr von dem zuvor Gehörten

Im Rahmen des Prophecy Festes in der Balver Höhle durfte ich Zeuge des musikalischen Arrangements von AMBER ASYLUM werden. Auch Live schaffen es die vier Hexen aus den Staaten eine unglaublich dichte und schwermütige Atmosphäre zu erzeugen und die Besucher in ihren Bann zu ziehen.

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Zur Feier ihres 20. Geburtstages veröffentlicht die Gruppe parallel zu „Sin Eater“ ein limitiertes Boxset mit dem Titel „Anthology“. Es kompiliert auf zwölf CDs das Gesamtwerk der Gruppe inklusive zahlreicher Sampler-Beiträge, Singles und weiterer teilweise unveröffentlichter Bonus-Tracks, ergänzt um ein 80-seitiges Begleitbuch in Leder-Einband mit sämtlichen Liedtexten. (michi)