REVIEW

THORONDIR „Wächter des Waldes“ (Pagan Metal)

THORONDIR

„Wächter des Waldes“
(Pagan Metal)

Wertung: Gut

VÖ: 09.10.2025

Label: Trollzorn Records

Webseite: Facebook / Instagram

Zum vierten Mal bringen die aus Bayern stammenden THORONDIR ein Album heraus und seit langer Zeit konnte deutscher Pagan Metal meine Aufmerksamkeit länger als nur einen Durchlauf lang gewinnen. „Wächter des Waldes“ ist ein rundum gelungenes Album geworden, das von Natur, Mythen und Geschichten erzählt. Musikalisch bringen THORONDIR das mit roher Energie kraftvoll an den Mann und die Frau, sind dabei immer melodisch unterwegs und zeigen aber auch eine weiche und eher liebreizende Seite.

Nach einem epischen, zweiminütigen Intro geht es im Drudenfluch gleich mit voller Energie zu Werke. Da haben sie mich schon gepackt und legen dann im folgenden „Blut und Ruhm“ galoppierend nach. Nach dieser kurzen Zeit ist klar, das ist ein gutes Album, das man gerne durch- und wiederhört. Im Mittelteil des Albums fällt mein Spannungsboden dann zwar etwas ab, erholt sich bei „Morast“ wieder, einem epischen Midtempo-Stampfer, der zum Schluss etwas wilder wird. Nicht nur hier fällt auf, dass das Keyboard entscheidend zur Atmosphäre und Erhabenheit, die das Album mit sich trägt, beiträgt, was mir persönlich sehr entgegen kommt. Einen besonderen Track haben die Bayern dann am Schluss noch mit „Baldurs Ruf“ zu bieten, der sehr ruhig und über weite Strecken instrumental eine besondere Stimmung transportiert, die – ich will mal sagen – ein wenig reflektierend auf das Album blickt. Ein schöner Ausklang, auch wenn ich das energische Aufflammen der Metalgitarren im hinteren Teil nicht unbedingt gebraucht hätte.

THORONDIR haben mich positiv überrascht. Da ich lange kein gutes deutsches Pagan Metal Album mehr gehört habe, konnten sie anfängliche Skepsis schnell beiseite wischen und mit einem modern klingenden Pagan Metal Album punkten, das mich trotzdem an erste Alben von RIGER oder EQUILIBRIUM erinnert hat. Viele gute Songs hat „Wächter des Waldes“ zu bieten und erweckt damit im wahrsten Sinne des Worte die Wälder wieder zum Leben (wie es im Promoinfo so schön heißt). Fans des Genres hören auf jeden Fall rein. (eller)