LIVEBERICHT

MIGHTY SOUNDS :: Ein Festival überschreitet Szene-Grenzen


Festivalbericht:
Summer Ska Punk Rock’n’Roll Explosion, 13. – 15. 7. 2012, Tabor (CZ)
Text: Ludwig, © Fotos: Peter Hartmann und Vojta Florian (BIOHAZARD, THE CARBURETORS, THE REAL MCKENZIES, PIPES AND PINTS)

Alljährlich findet Mitte Juli im Gebiet der tschechischen Bezirkshauptstadt Tabor ein Musikfestival statt, dessen Veranstalter sich bewusst nicht auf ein einziges Genre beschränken, sondern das musikalische Spektrum lieber in Richtung Punk, Ska, Reggae, aber erfreulicherweise auch (Hard) Rock, Rock’n’Roll, Psychobilly und Rockabilly ausreizen. Für einen musikalisch vielfältig interessierten Menschen wie mich daher beinahe eine allährliche Pflichtveranstaltung – weshalb 2012 auch schon zum siebten Mal die Zelte gepackt wurden, um bereits am Donnerstag in Richtung Tabor aufzubrechen…

Chronologie eines höllisch guten Wochenendes:
Donnerstag: Obwohl das Festival selbst offiziell erst am Freitagnachmittag beginnt, offenbarte die Erfahrung der letzten Jahre, dass es durchaus von Vorteil ist, schon am Vortag anzureisen. Dies hat mehrere Gründe. Zum einen ist der Anreiseverkehr am Donnerstagabend noch nicht so schlimm, da die Massen erst am Freitag tagsüber eintreffen (wofür – so nebenbei – die Verkehrsbehörde Tabor sogar eigene Fahrbahnmarkierungen, Zebrastreifen etc. aufmalen und Wegweiser anbringen lässt!). Zum anderen finde ich es immer wieder spannend, beobachten zu können, wie binnen kurzer Zeit auf einem noch fast leeren Flugfeld die Bühnen hochgezogen werden und sukzessive Bude um Bude aufgebaut wird: Schon des Öfteren erschlich mich beim Eintreffen am Donnerstag der Gedanke, das könne sich nie im Leben ausgehen, dass bis Freitagmittag alles fertig und bereit sei… Doch weit gefehlt: Unpackbar, was in der Nacht von Donnerstag auf Freitag an professioneller Aufbauarbeit geleistet wird! Dass hierbei natürlich die ganze Nacht durchgearbeitet wird, versteht sich von selbst.

Na ja, und um ehrlich zu sein, last but not least ist auch die Pre-Party der schon eingetroffenen (Hardcore-)Fans im einzigen schon geöffneten Bierzelt auf dem „Normalsterblichen-Campingplatz“ bei weitem nicht von schlechten Eltern. Ganz klar, dass man da nach Aufbau der eigenen Zelte und erstem Abchecken des gesamten Areals dann gerne mal „auf ein Bierchen oder zwei“ vorbeischaut. Einziges (persönliches) Manko dabei: Da wir den Plan hatten, erst am Freitagvormittag nach Tabor reinzufahren, um Tschechische Kronen zu beheben, und die Zapfhahn-Jünger der Pre-Party im Gegensatz zur offiziellen Festival-Crew keine Euros akzeptierten, hatten wir anfangs fast die Sorge, auf dem Trockenen zu sitzen. Völlig unbegründet! Die unbeschreibliche Gastfreundschaft der Tschechischen Landsleute verhalf uns zu mehr als genug Budweisern – und zu diversen erfreulichen Bekanntschaften gleich am ersten Abend… Der geneigte Leser wird sich denken können, dass sich der Donnerstagabend demzufolge dann doch noch ein Weilchen hinzog und bis in die frühen Morgenstunden dauerte.

Freitag: Nach einer ersten, viel zu kurzen Nacht im Zelt waren wir am Freitagmorgen gleich mit Kay Natush, unserem Pressebetreuer vom MIGHTY Team, verabredet, um beim gemeinsamen Frühstück diverse Presse- und Backstage-Details abzuklären. – An dieser Stelle einen herzlichen Gruß und fetten Dank an Kay: Super Job, den du am Mighty Sounds geleistet hast, wir fühlten uns rundum perfekt betreut!

Danach ging es erstmal rein in das beschauliche Städtchen Tabor, um uns mit einheimischer Währung zu versorgen und die Batterien mit den, für Tschechien typischen, großen Portionen Böhmischer Kulinarik aufzuladen. Herrlich lecker und nach wie vor für Wiener Verhältnisse erfreulich günstig. Satt und zufrieden fuhren wir auf das Festivalgelände zurück, wo sich mittlerweile sowohl Park- als auch Campingplatz ordentlich gefüllt hatten. Noch schnell ein wenig frisch gemacht, die letzten Budweiser aus der Kühlbox vernichtet – und ab aufs Festivalgelände… Dort galt es erst mal, eine Menge alter Bekannter aus den Vorjahren zu begrüßen und einige Hände zu schütteln. Zum Einstimmen auf den Festivalabend begaben wir uns anfangs zum „Lucky Hazzard Unplugged Territory“, um uns bei Rafan und seiner Crew eine akrobatische Pole Dance Show anzusehen… Bemerkenswert, zu welchen Verrenkungen die Ladies an der Stange imstande sind!

Tja… So beweglich möchte unsereins auch noch mal sein. 😉

Anschließend hieß es, eiligen Schrittes in Richtung der beiden Hauptbühnen zu wandern, da mittlerweile schon die ersten sehenswerten Bands zum Tanz aufspielten. Ein ernsthafter Erörterungsversuch von allen einzelnen Bands scheint mir angesichts von über 90 dargebotenen Live-Acts auf vier Bühnen, die drei Tage lang permanent parallel bespielt wurden, und knapp 30 persönlich miterlebten Gigs ein Ding der Unmöglichkeit, daher seien an dieser Stelle nur ein paar Bands, quasi als pars pro toto, hervorgehoben. Jedoch möchte ich dabei nicht unerwähnt lassen, dass jede „Mighty Band“ für sich eine Besprechung wert gewesen wäre.

Die Ersten, die mir am Freitagabend überaus positiv in Erinnerung blieben, waren die Kölner Jungs von den CRIMSON GHOSTS. Backstage noch sehr entspannte, freundliche Jungs, mit denen es sich bei zwei, drei Bierchen äußerst kurzweilig plaudern ließ (bis hin zu dem Angebot, mich sofort ebenfalls auf „CRIMSON GHOST-Art“ zu schminken, was ich jedoch dankend ablehnte *g*), mutierten die Kölner, kaum, dass sie die Bühne betraten, zu eben jenen „Horrorpunk-Tieren“, als die man sie eigentlich kennt und schätzt. Gute Show, meine Herren – und eines Tages werde ich auf Euer Blutschminkangebot zurückkommen, versprochen! 😉 www.crimson-ghosts.de

THE CRIMSON GHOSTS:Eben noch völlig „normale“ Jungs, kaum auf der Bühne > „Horrorpunk-Tiere“ pur!

BIOHAZARD… Oh Mann, diese „reiferen Herren“ waren mit ein Bestandteil meiner Jugend… Wer kennt sie nicht, die Hardcore-/Punk-/Metal-/Crossover-Partie aus Brooklyn, die Ende der Achtziger- und vor allem in den frühen Neunziger-Jahren auch international bekannt geworden war?! Ich denke, musikmäßig braucht man ja keine Worte mehr zu verlieren, zu lange sind die New Yorker schon im Geschäft, als dass nicht jede/r aus der einschlägigen Szene zumindest schon eines ihrer Alben gehört hätte. Eines muss ich dabei auf jeden Fall würdigend anmerken: Unglaublich, wie fit und agil die Herren nach all den Jahren noch sind! www.facebook.com/BiohazardDFL

Die „reifen Herren“ sind nach wie vor gut in Form: BIOHAZARD.

Der absolute Höhepunkt des Abends waren aber sicherlich die vier “Horrorbilly-Rocker” aus Wien namens BLOODSUCKING ZOMBIES FROM OUTER SPACE mit ihrer Mitternachtsshow! Schon beim Eintreffen der Band und den ersten Backstage-Plaudereien war deutlich zu erkennen, dass die Zombies unweigerlich drauf und dran waren, ihren druckvollen, energiegeladenen Horrorbilly, dessen ausgeprägte Weiterentwicklung speziell seit Anfang 2012 und damit auch im aktuellen Album „DECADE OF DECAY – 10 YEARS OF BZFOS“ besonders spürbar ist, auch in Tabor ungebrochen fortzusetzen. Die Jungs waren (wie man in Wien sagt) „auf 180“, voller Tatendrang und top motiviert, dem Publikum eine astreine, erstklassige Geisterstunde zu bescheren. Gesagt, getan: Schon während der ersten Songs wurde die immer größer werdende Zuhörerschaft mitgerissen von der Leidenschaft und Kraft, mit denen BZFOS ihre dunkelsten Seiten hervorkehrten und in rasantem Tempo Song um Song auf die Fans losließen. So wie die Zombies der Menge einheizten, war es denn auch nicht weiter verwunderlich, dass bis gegen Ende der Show die halbe Wiese kochte und jubelte.

BLOODSUCKING ZOMBIES FROM OUTER SPACE – Packender Horrorbilly der Extraklasse.

Eine Empfehlung des Autors an den Leser: Solltet Ihr in nächster Zeit die Chance haben, die BLOODSUCKING ZOMBIES FROM OUTER SPACE auf einer Tour oder sonstwie live erleben zu können, unbedingt hingehen! Ihr versäumt sonst etwas, garantiert! www.zombies.at

Die Jungs von den BZFOS „gingen ab wie Schmidts Katze“!

Samstag: Da am Samstagvormittag der Wirbel mittlerweile auch am Backstage- und Band-Campingplatz gehörig angestiegen war, war an ausreichend Schlaf nicht zu denken. So ging es noch etwas müde und ein klein wenig verkatert erst mal ins Backstage-VIP-Zelt, wo gerade für alle Bands und Gäste ein herrlich reichhaltiges Frühstück serviert wurde, durch das wir uns dann doch wieder fit und motiviert genug fühlten, nach einer kurzen Begrüßung „unserer“ Stamm-Securities (Gruß an Jarda und seine Kollegen von V.A.N. Group Security an dieser Stelle! It was great to meet you again!) in den öffentlichen, allgemein zugänglichen Teil des Festival-Areals zu wechseln und uns ein paar Leckereien von den vielen, auf dem ganzen Gelände verteilten, Tschechischen Imbissständen einzuverleiben. Wer wie der Autor auf Böhmische Küche steht, wird sich auf dem Mighty Sounds wie im Schlaraffenland wähnen – und ich kenne einige Personen, für die das Mighty Sounds alljährlich nicht nur ein Festival, sondern auch ein „Fresstival“ ist… 😉

Frisch gestärkt und mit einem ersten Budweiser bewaffnet begaben wir uns sodann erneut zum „Lucky Hazzard Unplugged Territory“, wo die Prager Psychobilly-Band THE ROCKET DOGZ aufspielten. Das Wort „Unplugged“ konnte hierbei höchstens schmückendes Beiwerk sein, von „Unplugged“ war bei diesem Gig keine Spur: Die drei Jungs lieferten eine Show Like Hell, spielten, was das Zeug hielt und rissen so das Publikum im Zelt sofort mit. Wie sich im Anschluss herausstellte, waren sie praktischerweise auch unsere Zeltnachbarn am Band-Campingplatz, was einen Austausch der Kontaktdaten sowie das eine oder andere „private Schwätzchen“ zur Folge hatte. – Guys, I’m looking forward to meet you again at the „BZFOS – 6th Unholy X-Mess Jamboree“ in Vienna at December, 14th! Hell Yeah! www.bandzone.cz/therocketdogz bzw. www.reverbnation.com/therocketdogz

THE ROCKET DOGZ aus Prag boten in Anbetracht der frühen Uhrzeit eine extrem mitreißende Show.

Auf der anderen Seite des Flugplatzareals heizten am Nachmittag die beiden tschechischen Bands THE QUEENS OF EVERYTHING und THE GANGNAILS den Fans schon gehörig ein und brachten das Publikum so richtig in Fahrt für die Hauptbands des Abends. Das „traurige“ Los einheimischer und lokaler Bands ist es eben leider, noch bei Tageslicht und zu einer relativ frühen Stunde aufzutreten, während ein Großteil der Fans noch an den Imbissständen gustiert, diverse sportliche Animositäten beobachtet und ausprobiert oder sich an den ganzen Merchandise-Ständen mit Klamotten aller Art eindeckt. Dabei hätten gerade die beiden oben genannten Bands einen abendlichen Auftritt zu späterer Stunde verdient, da sie unbestritten gewaltig Stimmung machen. www.bandzone.cz/queensofeverythingund www.reverbnation.com/thegangnails

THE QUEENS OF EVERYTHING + THE GANGNAILS

Und dann traf – nach mehr als zehnstündiger Fahrt – in meinen Augen eine der Hauptbands des Abends ein: Trotz der langen Anreise frisch und fröhlich aus Winterthur… THE PEACOCKS. Hölle, die Schweizer verbreiteten backstage sofort gute Laune – wobei mir schien, es war ihnen alles Andere als unangenehm, beim Eintreffen gleich mal von einem (Deutsch sprechenden) Wiener mit ein paar Budweiser-Blechen begrüßt zu werden… 😉 Die Bierchen schmeckten, es rannte der Schmäh (wie man in Wien sagt), man plauderte über das erste Zusammentreffen damals 2009 (noch auf dem alten Areal des Mighty Sounds Festivals in Olsi u Tabora) und schloss Wetten auf „Gestauchte Rippen“ (Achtung, Insider-Gag *g*) ab… Kurzum, die PEACOCKS waren sichtlich gut gelaunt und wild entschlossen, dem Publikum eine geile Show zu bieten. So war es dann auch: THE PEACKOCKS geigten gewohnt erstklassig zum Tanze auf und sorgten für zuckende Knie bei so manchem der trotz Tageslicht schon zahlreich vor der Bühne anwesenden Festivalbesucher. Schade eigentlich, dass sie durch die streng eingehaltene Running Order mit 50 bis maximal 55 Minuten viel zu kurz spielen konnten, gerne hätte man sie wieder mal in einem Full Set gehört! www.thepeacocks.ch

THE PEACOCKS zogen mit ihrer mitreißenden Show trotz Tageslicht schon ordentlich Publikum an.

 

Leider viel zu kurz: THE PEACOCKS aus Winterthur am Mighty Sounds.

Über THE CARBURETORS und ihre Vollgas-Show verliere ich an dieser Stelle nur wenige Worte, da sie erst neulich in dem Bericht über das Devil Side Festival besprochen wurden, siehe http://magazin.amboss-mag.de/devil-side-festival-2012-grau-ist-das-neue-schwarz . Nur so viel sei verraten: THE CARBURETORS machten ihrem Motto/Band-Slogan „Fast Forward Rock’n’Roll“ wieder einmal alle Ehre! Den Rest entnehmt bitte dem Bericht von Chris, ich kann mich seinen Aussagen auch für den Auftritt am Mighty Sounds Festival nur vollinhaltlich anschließen! www.thecarburetors.com [Vielen Dank, lieber Ludwig… (chris)]

THE CARBURETORS: Fast Forward Rock’n’Roll im wahrsten Sinne des Wortes.

Am späteren Abend traten dann noch THE REAL MCKENZIES auf, eine kanadische Celtic Punk Truppe, die sowohl mit einer guten Show zu überzeugen wussten, als auch – und das noch viel mehr – mit ihrem humorvollen Auftreten und ihrer Trinkfreudigkeit auf und abseits der Bühne. So war es mir eine Freude, die „kanadischen Schotten/schottischen Kanadier“ nach der Show im VIP-Zelt auf eine nette Plauderei zu treffen, wodurch ich jedoch leider THE METEORS, einen weiteren Headliner des Abends, versäumte. Nach Meinung und Urteil meines Fotografen konnte man jedoch über THE METEORS nicht meckern, sie boten einen Live-Act in bekannt geschätzter Qualität… www.realmckenzies.com und www.facebook.com/themeteorsofficial

THE REAL MCKENZIES + THE METEORS

Sonntag: Nach drei intensiven, schnellen Festivalabenden sowie drei überaus kurzen, weil verregneten und mit Umgebungslärm angereicherten, Nächten im Zelt war das Camping-Leben dann doch schon gehörig in den alten Knochen zu spüren. So wurde der Sonntag – nach einer ausreichenden Menge Kaffee und der für das Mighty Sounds üblichen extragroßen Portion fester Nahrung – erst einmal ganz entspannt angegangen, und man lümmelte nachmittags bei den zahlreichen Imbiss- und Merchständen im ganzen Areal sowie auf den Festivalwiesen herum, plauderte mit diversen Freunden und Bekannten und ließ es sich einfach gut gehen, während auf den Großbühnen Ska, 2-Tone und Reggae aufgetischt wurde. Bands wie THE CHANCERS, BUSTER SHUFFLE und die NEW TOWN KINGS hatten dabei durchaus das Zeug dazu, einem „Lazy Sunday Afternoon“ zu einer passenden heiter-entspannten und gutgelaunten Grundstimmung zu verhelfen. Leider zogen am früheren Abend – wie jeden Tag – erneut dunkle Wolken am Horizont auf und ein Unwetter ging auf die Festivalbesucher herab. Diese ließen sich dadurch jedoch auch am dritten Festivaltag nicht vom Feiern abhalten und genossen auch bei kurzzeitig strömendem Regen sichtlich die dargebotenen Shows.

Schon mittags hatten mir unsere Zeltplatz-Nachbarn, die ROCKET DOGZ, empfohlen, unbedingt die Show der PIPES AND PINTS, der wohl bekanntesten tschechischen Celtic Punk Band, anzusehen. Zu Recht, wie ich dann feststellen durfte: Schweißtreibender Sound, hervorragend gespielte Highland Bagpipes und eine Bühnenpräsenz in altbewährter Punkmanier untermauerten die Vorrangstellung der PIPES AND PINTS hierzulande nachhaltig. So war es auch nicht weiter verwunderlich, dass die Band quasi als Lokalmatadoren eine ordentlich große Menge an Anhängern und Fans vor die Bühne zog. Die Jungs waren energiegeladen wie die gerade vorüber gezogene Gewitterfront und rissen die Massen nur so mit sich. Als dann Leadsänger und Frontschwein Syco Mike im Laufe der Show auch noch mit dem Stagediven begann – direkt von der Bühne über den doch gut eineinhalb Meter breiten Pressegraben und das knapp über einen Meter hohe Absperrgitter hinweg ins Publikum – und die Meute zu immer ausgelassenerer Stimmung trieb, war für mich klar, die PIPES AND PINTS waren sicherlich mein persönliches Highlight am Sonntag! Und in Gedanken dankte ich den ROCKET DOGZ für diese mittägliche Empfehlung. Dass die PIPES AND PINTS überdies trotz ihrer Vorrangstellung in diesem Segment nicht im Mindesten abgehoben sind und sich nach der Show genügend Zeit für ihre Fans nahmen, unterstreicht meinen positiven Eindruck von den Jungs nur noch mehr. Wer auf Celtic Punk steht, dem sind die PIPES AND PINTS schwerstens ans Herz zu legen. – Guys, you did a REAL GREAT SHOW at the Mighty Sounds, Cheers!! www.pipesandpints.com

Syco Mike und die PIPES AND PINTS rissen die Massen nur so mit sich.

Der Autor (links) und SYCO MIKE beim amüsierten Schäkern über gewagte Stagedives und „Nerven aus Stahl“.

Der Rest des Sonntagabends verlief mehr oder weniger planlos im ständigen Hin- und Herwandern zwischen den Bühnen; zu voll an Eindrücken war das gemarterte Journalistengehirn schon, als dass man sich noch auf eine Band bewusst hätte fokussieren können… So lauschte man im Vorbeigehen ein wenig FRANK TURNER auf der zweiten Großbühne, ließ sich zwischendurch von RAT CITY RIOT und den UNHOLY PREACHERS im Zirkuszelt berieseln und gönnte sich sogar noch die STREET DOGS, als man wieder zurück bei der ersten Großbühne war – aber all dies sozusagen nicht mehr „dienstlich“, sondern nur mehr als Privatvergnügen… Eine besondere Freude war mir jedoch noch, MATT VOODOO backstage im Zirkuszelt zu treffen, ein wenig mit ihm zu plaudern und anschließend seine Solo-Show zu sehen, da Matt mit dem Ende seiner Show um halbdrei Uhr montagmorgens auch das offizielle Ende aller diesjährigen Konzerte markierte. Wahrlich ein würdiger Abschluss! www.facebook.com/MattVoodoo & www.reverbnation.com/mattvoodoo

MATT VOODOO – Ein würdiger Abschluss des offiziellen Festivalgeschehens.

Dass die Party mit dem offiziellen Ende des Konzertreigens natürlich noch lange nicht vorbei war und noch bis in die frühen Morgenstunden weitergefeiert wurde, versteht sich wohl von selbst, oder? So geschah es, dass zwei doch etwas geschlauchte „müde Krieger“ am Montagmittag im Regen ihre Zelte abrissen und sich – etwas erledigt, aber um viele wertvolle Festivalbegegnungen und Konzerterfahrungen reicher – auf den, in diesem Moment gefühlt viel zu langen, Heimweg nach Wien machten.

Fazit: Das Mighty Sounds 2012 hatte für mich in musikalischer Hinsicht drei eindeutige “Tages-Sieger” – am Freitag die BLOODSUCKING ZOMBIES FROM OUTER SPACE mit ihrer kraftvollen, energiegeladenen Show, am Samstag jedenfalls THE PEACOCKS, jedoch dicht gefolgt von THE CARBURETORS, und am Sonntag ganz klar THE PIPES AND PINTS mit ihrer Celtic Punk Show. Und es gab, generell gesehen, drei „Gesamt-Sieger“, allen voran das MIGHTY TEAM, das das Festival immer professioneller organisiert, sodass mittlerweile kaum mehr Schwachstellen zu entdecken sind (Gratulation!), weiters die V.A.N. GROUP SECURITY, deren Mitarbeiter sehr gewissenhaft agieren und wirklich jede Situation sofort im Griff haben, ohne dabei jedoch auch nur im Mindesten unfreundlich zu werden (A Big Cheers to the guys from V.A.N. Group!) sowie – last but not least – die große Menge an einheimischen, tschechischen Bands, die im Ausland vielleicht noch etwas weniger bekannt sein mögen, aber meiner Meinung nach umso mehr auch für sich selbst, also ohne Internationale Acts, auf jeden Fall den Besuch des Mighty Sounds Festivals bezahlt machen würden!

Dies also die subjektiven „Sieger“ des Festivals – Gewinner waren und sind wir sowieso alle, die wir das Mighty Sounds Festival aufgrund seiner Wochenend-Qualität, der gebotenen Live Acts, des Preis-Leistungsverhältnisses, der Böhmischen Küche und des Tschechischen Biers schätzen und lieben gelernt haben! 😉

Mein Dank geht an Kay Natush und das Mighty Team für die erstklassige Betreuung, an Peter Hartmann und Vojta Florian (@ www.vojtaflorian.com) für die optimalen Fotos – sowie speziell an Chris, Michi und das Amboss Team für die Ermöglichung dieses Beitrages! [sehr gern geschehen, Ludwig (chris)]

Cheers aus Wien! Ludwig

www.mightysounds.cz

Mighty Sounds 2012 – Hard Facts:

Veranstalter: HPK-Productions s.r.o.

“Mighty Crew” Production team: Rund 25 Personen

Bühnenverantwortliche, -techniker, Stagehands etc.: Rund 150 Personen

Bar-Personal: 100 Personen

Security-Team (je nach Anforderung): Bis zu 80 Personen

Versorgungsteam (Sanitär, Brauchwasser, Reinigung, Catering etc.): 70 Personen

Gesamt: Rund 425 Personen

Festivalgröße:

Flugplatzareal mit gesamt ca. 40 Hektar: Vom Festival besetzte Erde knapp 25 Hektar (Public Area, Backstagebereich, Camping und Parkplatz zusammen)

Publikum: 10.000 zahlende Besucher

Konsum: 950 Bierfässer (entspricht 47.500 Liter)