LIVEBERICHT

LORD OF THE LOST :: Im Live-Doppelpack

Konzertbericht zum LOTL Doppelpack in Berlin

Berlin, der Herbst steht vor der Tür. Und LORD OF THE LOST sind auf ihrer ersten eigenen Headliner-Tour in Berlin angekommen. Sicherlich ist dafür der Crystal-Club in der Columbia-Halle nicht gerade DAS non plus Ultra für ein Konzert, aber es ist eben Berlin und noch dazu mitten in der Woche. Dabei sind die leider nicht sehr zahlreichen Fans schon sehr zeitig anwesend. Manch einer hat bestimmt eine gute Stunde und länger ausgeharrt, um sich noch mal vor dem kommenden Winter richtig einheizen zu lassen. Dabei kommt zu nächst jedoch UNZUCHT auf die Bühne. Viel kann ich dazu nicht sagen, da ich selbst die Band vorher noch nicht kannte. Aber die Vier, von denen der Bassist zudem krankheitsbedingt mit einem Backup besetzt war, haben den geschätzten 130 Leuten sehr viel Freude gemacht. Okay. Manches was sie sangen, klang mir sehr klischeehaft. Ich war aber als Konzertbeobachter und Fotograf da und nicht als Rezensent. Und den Teil als Anheizer haben sie sehr gut gemeistert. Obwohl das eigentlich nicht notwendig ist. LOTL haben selbst eine derart heiße und aufreibende Show, das dabei eigentlich keinem wirklich kalt bleiben sollte. Sie spielten nebst Intro acht Songs! Manch einer Vorband wird nicht so viel Zeit gelassen das Publikum von sich zu überzeugen. Im Großen und Ganzen haben sie sich auch sehr gut angestrengt. Besonders hat mich dabei der Gitarrist überzeugt. Super Liveakt.


Und dann kam es wie es kommen musste. Endlich. um es kurz zu fassen: LOTL kamen, spielten, siegten. Aber so einfach wollten wir das dann doch nicht haben. Mit bekannter Manier hat Kopf und Sänger Chris Harms das Publikum überzeugt. Und dabei auch noch zwischendurch immer wieder etwas für Verständnis gebeten. Immerhin sollte dieser Auftritt nicht der Einzige an dem Abend sein und bei einer solchen Show kann man sicher sein, dass die sechs vornehmlich aus Hamburg stammenden Musiker Kräfte lassen mussten. Allein wurde selbst Tourroddie Benny mit einbezogen und durfte Any (Drummerin ihres Zeichens) klar zu verstehen geben, das ER fährt. Muss ein Insider gewesen sein und kann auch auf Youtube noch mal bewundert werden. Jedoch war es ein gelungener Abend.

Alle Anwesenden auch die, die später beim zweiten Konzert dabei sein sollten, konnten sich sicher sein, dass sie alles bekommen haben. Von heißen wenn auch sehr wenigen Lichtern bis hin zu einer ihrer GothRockMetalMix-Musik gerechten Bühnenpräsenz. Da hat sich keiner für später zurück genommen. Mit der wohl schon für Furore gesorgt habender Hymne „Sex On Legs“ waren denn dann auch wirklich alle glücklich auf den Heimweg geschickt worden. Wohl aber ließen sie es sich nicht nehmen, im Anschluss, trotz engem Zeitrahmen, sich mit Fans, Gästen und Pressevertretern auf ein Plausch oder ein Foto einzulassen.


Dabei sollte es aber nicht bleiben. Denn am selben Abend war im Postbahnhof, einer weiteren sehr schönen Konzert und Partylokation in Berlin, ein weiterer Auftritt geplant. Chris, der seines Zeichens nämlich auch Dozent an der SAE-Schule in Hamburg ist, hatte dadurch an einer Feier von Ehemaligen und Absolventen die Chance seinen Schülern zu zeigen, was er so live drauf hat. Zunächst jedoch war die Bühne nach unserer Ankunft noch von einer Rap-Reggae Band besetzt. Nun ja, ehrlich? Ich fand es grausig! Aber bei Süppchen und Schnittchen ließ es sich aushalten. Und nach einer gefühlten Ewigkeit war auch nach dem Umbau auf der Bühne, die auch PLATZ für Sechs bot und nicht wie auf der vorherigen Bühne zu argen Bewegungseinschränkungen führte, für die zweite Runde bereitet. Wenn man nicht gewusst hätte, was schon an dem ganzen Tag geleistet wurde, hätte man es ihnen auch nicht angemerkt! Zwar war das Set ein wenig kürzer, jedoch von Spielfreude und viel Power geprägt. Auch war der Unterschied der Bühnengröße sichtbar. Zum einen war mehr Licht notwendig, um in dem Nebel Any und Gared (Multitalent als Keyborder, Sänger und Gitarrist) überhaupt optisch wahrnehmen zu können. Akustisch derweil war es natürlich auch für eine solche Veranstaltung noch mal um einiges besser. Trotz der verschiedenartigen Geschmäcker seitens des Publikums wurden die Sechs bis zum Ende richtig gefeiert. Manch einer der Schützlinge des Lehrer C. Harms wurden sogar aufgefordert, Bilder zu machen, um ihren Eltern mal ihren Lehrer bei der praktischen Arbeit zeigen zu können.

Aus Pressesicht komme ich aber ich nicht drum hin, mal eine Lanze für uns zu brechen. Leider waren einige der Besucher an der ersten Lokation wegen kleiner Störungen für Fotos der Art ungehalten, das diese eigentlich KEINE Bilder verdient haben. Jedoch nahmen sich diese Leute auch noch das unerlaubte recht raus, die gespielten Songs als Videos aufzuzeichnen. Meine Kollegen und ich versuchen so gering wie nur möglich zu stören. Aber wenn sich selbst Gäste, die sehr spät kommen im Pulk ganz nach vorn drängen und sich dann umgekehrt da drüber beschweren, dass man deren Jacke berührt hat, dann fehlt mir dafür JEDES Verständnis. Alle anderen können hoffentlich die gemachten Bilder genießen und sich evtl. auch noch lebhaft an den Abend erinnern.

Jedenfalls sollte man sich einen Gig der LOTL nicht entgehen lassen.
17.11.  Duisburg – Pulp
18.11.  Magdeburg – Factory (Support von Mono Inc.)
19.11.  Erfurt – Centrum (Support von Mono Inc.)
22.-23.10.2011 Zwischenfall Benefiz Festival
26.11.  Ebersbach – OKV
30.12.  Aschaffenburg – Colos Saal (Support von Letzte Instanz).