REVIEW

CAVALERA CONSPIRACY „Schizophrenia“ (Thrash Metal)

CAVALERA CONSPIRACY

„Schizophrenia“
(Thrash Metal)

Wertung: Gut

VÖ: 21.06.2024

Label: Nuclear Blast Records

Webseite: Homepage / Instagram / Spotify

Fast ein Jahr nachdem die Sepultura-Demo “Bestial Devastation” (Review hier) und das Debüt „Morbid Visions“ (Review hier) von den Cavalera Brüdern neu eingespielt veröffentlicht wurden, folgt jetzt Album Nummer 2 von Sepultura, welches auch Kultstatus besitzt. Mit den alten Ergebnissen waren die beiden einfach nicht zufrieden und hauen den Scheiß jetzt mit den aktuellen Aufnahmemöglichkeiten nochmal raus.
Ich hatte mich im Gegenteil zu einigen anderen in meinem Bekanntenkreis schon auf diese Scheibe gefreut. Die anderen meinten, dass der Kultstatus des Originals so hoch sei, dass eine Neuaufnahme nicht nötig sei, sondern sogar schon an der Blasphemie kratzen würde. Ich persönlich denke, dass man den Musikern schon selbst überlassen sollte wie sie mit ihrem Backkatalog umgehen. Man muss es ja weder gut finden, noch kaufen. Ansatzweise kann ich den Gedanke aber auch gut nachvollziehen. Mir ging es so mit Gorgoroths „Under The Sign Of Hell”. Ich denke ein Großteil von dem Gefühl wird davon bestimmt wie man zum Original steht. Ich persönlich konnte mit „Schizophrenia“ nie so viel anfangen, habe Sepultura aber auch erst zu „Chaos A.D.“-Zeiten kennengelernt, liegt halt an meinem Geburtsjahr. Ich hatte die Hoffnung, dass die „Schizophrenia“-Neuaufnahme denselben Effekt auf mich hat, wie die von „Bestial Devastation“. SPOILER… Hat sie nicht!
Warum? Kann ich nicht genau erklären. Ich denke es liegt an den Songs an sich und meiner Beziehung zum Album. Die Demo hat mich schon immer fasziniert und mir die Songs gefallen, nur der alte Sound hat mich oft davon abgehalten, die Scheibe laufen zu lassen. Da hat mir die Neuaufnahme einen echten Gefallen getan.
Der einzige Track, der mich immer schon von „Schizophrenia“ überzeugt, sogar umgehauen hat, war und ist „Escape To The Void“, so auch auf der Neuaufnahme. Auch wenn es tatsächlich so ist, dass man in den Songs schon ziemlich viel von dem hören kann, was man später als absolut typisch für Sepultura wahrnehmen wird, zündet es hier noch nicht so bei mir. Der Sound ist natürlich mächtig und ich muss zugeben, dass die Songs live viel besser bei mir ankommen, nachdem ich den Livestream vom Graspop Metal Meeting gesehen habe.

Ich höre diese Scheibe schon echt gerne, aber sie kommt für mich nicht an die beiden anderen Neuaufnahmen heran. Ich habe erst gedacht, dass es auch mit Rechten zu tun hat und die beiden wahrscheinlich alles Sepultura-Alben bis hin zur „Roots“ einspielen werden, damit sie diese live präsentieren können, aber da sie auf dem Graspop auch schon Sachen von der „Chaos A.D.“ gespielt haben, hat sich dieser Gedanke erledigt. Meinetwegen dürfen sie nach der Neuaufnahme von „Beneath The Remains“, falls diese den kommen sollte, dann auch gerne aufhören. Ich finde ab der „Arise“ ist der Sound wirklich zuträglich zu den Songs und der Magie der alten Sepulturasachen. Da würde ich dann tatsächlich auf den „Muss doch nicht sein-Zug“ mit aufspringen! (hendrik)