AVAST
„Mother Culture“
(Post Black Metal)
Wertung: Empfehlung
VÖ: 26.10.2018
Label: Dark Essence Records
Webseite: Facebook
Der Oktober hat es wirklich in sich und war das Jahr bisher quantitativ eher durchwachsen, was herausragende Veröffentlichungen anging, verwöhnt man den geneigten Hörer im letzten Quartal mit einem Knaller nach dem anderen. SKEPTICISM (Re-release von „Stormcrowfleet„) und SLAEGT („The Wheel„) haben mich bereits restlos begeistert und nun erscheint die Band AVAST auf dem Plan.
Die Band aus Stavanger in Norwegen veröffentlicht mit „Mother Culture“ ihr erstes Album, nachdem 2016 eine selbstbetitelte EP erschienen ist. Ihr wütender Black Metal ist stets durchzogen von einer Melancholie, der bei den beiden genialen Songs „Mother Culture“ und „The Myth“ mit einer Portion Shoegaze verfeinert wird.
Ab der Mitte des Titelsongs und ganz besonders bei dem folgenden „The Myth“ habe ich das Gefühl, THE CURE (Stichwort: Disintegration) wären im Studio zu Gast gewesen und man hat das beste aus beiden Welten vereint. Wenn ihr durch die herbstlichen Lande fahrt, die Sonne die Wolken durchbricht und das Laub erstrahlen lässt und ihr währenddessen diese Songs hört, versteht ihr, was Schönheit ist. Die Schönheit, die der Melancholie der Vergänglichkeit innewohnt, wurde hier perfekt getroffen. Ich bin schwerstens verliebt in diese Songs.
Aber auch die folgenden Songs sind, wenngleich weniger CURE-lastig, doch stets eine hervorragende Mischung aus Wut und Melancholie und in diesem Jahr habe ich nichts vergleichbar schönes gehört.
Der Sound des Albums ist großartig, die Gitarren sind mit Hall versehen, der Gesang kreischt in feinster Black Metal-Manier und es ist sehr druckvoll und, dankenswerter Weise, transparent produziert, was besonders den ruhigeren Parts zur Ehre gereicht.
Erhältlich ist das Album u.a. via bei Dark Essence Records oder Bandcamp als Vinyl (YEAH!), CD oder digital. (chris)