REVIEW

FRANKY DEMON „Blood Diamonds“ (Dark Pop/Rock/Metal)

FRANKY DEMON

„Blood Diamonds“
(Dark Pop/Rock/Metal)

Wertung: Geht so

VÖ: 12.09.2013

Label: NRT Records

Webseite: Homepage / Bandcamp

Nun habe ich die Review lange genug herausgezögert. Die Gründe waren der schwierige Zugang zum Gesamtwerk. Wahrscheinlich hätte ich vor 25 Jahren schneller den Zugang gefunden. Zu einer Zeit, als die sogenannte „Neue Deutsche Todeskunst“ langsam aus ihren Startlöchern kroch und Lacrimosa sein Debüt „Angst“ veröffentlichte.

Das Präludium des Werkes finde ich gelungen. Ein dramatisches, dezent dunkles Instrumental („Blood Diamond“) geht über in das melodische „Engel der Zeit“ , das zu Beginn von harmonisch ruhigen Synths getragen wird und den rauen „Sprechgesang“ von Franky in sich aufnimmt. Mit einer Temposteigerung , spielerischer Elektronik und weiblichem Gesang lässt man einen Chorus entstehen, der sich so zwar in dunklen Szene eine Heimat gesucht hat, aber durch die Abmischung und die eingängigen Sequenzen geht es doch ein wenig in Richtung Schlager. Die eingespeiste atmosphärische Dunkelheit und das Outro holen den Song zurück in den schwarzen Bereich. Warscheinlich nicht beabsichtigt, aber „dunkle Pfade“ erinnert irgendwie an Ärzte’s „Mysteryland“, eher textlich, denn musikalisch erklingt es als ruhige Piano Ballade, mit kleinen Eruptionen. Auch in „Träne aus Blut“ bestimmt das Piano die Szenerie, hinzu kommen sphärische Flächen, insgesamt eine sehr ruhige Inszenierung. Franky variiert zwischen Sprechen und Gesang, aber irgendwie gelingt es nicht, dass Gefühl zu transportieren. Barocke Klänge werden mit metallischen Saiten in „Graveyard Tales“ vermengt, das Instrumental dient als Intro für den, nun folgenden Demo Bereich. Hier geht es dann in den Progrock, Prog Metal Bereich, die Saiten übernehmen die Macht und ein Schlagzeug sorgt für reichlich Rhythmik und statt Stimme gibt es Stimmungen (teils mit sakralem Touch). Der Sinn dieser Demo-Spalte erschliesst sich mir nicht, auch wenn es teilweise gut klingende, verwegende Tonagen beherbergt.

„Blood Diamond“s ist eine Zusammenstellung aus mehreren Jahren und leider merkt man das dem Album auch an. Irgendwie fehlt die inhaltliche Geschlossenheit, die sich der Künstler eigentlich auf seine Fahne schrieb. Ein Konzeptalbum mit reifen Texten und evtl. ein wenig weniger Bierernst und eine Spur Selbstironie würde helfen. Irgendwie erscheint mir die Musik zu verkrampft. Aber macht euch selbst ein Bild. (andreas)