EMPFEHLUNG, REVIEW

YHDARL „Loss“ (Black Metal)

YHDARL

„Loss“
(Black Metal)

Wertung: Empfehlung

: 19.01.2018

Label: I, Voidhanger

Webseite: Facebook

„Loss“ ist das dritte Album des Duos YHDARL, welche bereits eine schier unüberschaubare Anzahl von Demos, Splits und EPs veröffentlicht hat und es ist ein echter Hammer geworden. Lediglich drei Songs bekommen wir serviert, aber jeder keiner ist kürzer als eine Viertelstunde und so kommt diese Perle auf eine Gesamtspielzeit von knapp 50 Minuten.

Der Promozettel gibt als Genrebezeichnung „Suicidal Black Metal / Depressive Black Metal“ an, was auch in der Grundausrichtung stimmt, aber dennoch bietet „Loss“ so viel mehr. Beim Opener „Ignite – Ashes“ stimmt das vielleicht noch am ehesten, denn gleich zu Beginn regiert manisches Schreien über einem überwältigenden Klangteppich und trotzdem wird dem Hörer bereits während der ersten Minuten klar, dass die Band sich in keiner Weise selbst limitiert. Es wird zwischen wütendem Black Metal hin zu wunderbar atmosphärischen Parts gewechselt, der Gesang ist abwechslungsreich und die ersten 15 Minuten und 42 Sekunden sind schlichtweg eine Offenbarung für Fans von anspruchsvollem Black Metal.

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Diese Variabilität ist auch die große Stärke der Band, denn auch wenn die Songs sehr lang sind, nehmen sie den Hörer mit auf eine Reise, auf der es viel zu entdecken gibt. Dieses Grundrezept wird grundsätzlich bei allen Songs beibehalten und nutzt sich in keiner Weise ab.

Mein Lieblingssong ist „Despise – Pity“, bei dem man als Höhepunkt einen wunderschönen Break einbaut und so fucking episch zu Werke geht, dass sich mir regelmäßig die Haare vor Wonne aufstellen. Der folgende aggressive Part wirkt dadurch umso zerstörerischer und dieser Song ist wirklich ein kleines Meisterwerk!

Mit „Sources – Nihil“ fügt man dem Klangbild noch eine neue Facette hinzu, nämlich den Death Doom, der zu Beginn die Stimmung definiert und erst nach Minuten in die typischen Black Metal-Gefilde abdriftet. Ebenfalls großartig!

Ich denke, dass die Band sich hier ein Denkmal gebaut hat und Liebhaber der extremen Kunst absolut begeistern wird, denn „Loss“ klingt einerseits sehr intelligent und gleichzeitig sehr emotional und direkt. Definitiv eine Empfehlung! (chris)