REVIEW

WINTERHART „Ryk of Glory“ (Dark Wave Industrial/ Neo Folk)

winterhartWINTERHART

„Ryk of Glory“
(Dark Wave Industrial/ Neo Folk)

Wertung: Gut

VÖ: 26.02.2016

Label: Danse Macabre

Webseite: facebook

Bio/Eigenbeschreibung: Die beiden Dance or Die Musiker Falgalas & Wagner veröffentlichten im November 2015 ihr erstes Album „Time doesn’t wait“. Inspiriert von Neo Folk und Martial Industrial wurde ein Werk geschaffen, welches historische Themen, wie Krieg und Vertreibung, sowie den Aufstieg und Untergang der großen Hochkulturen behandelt. Song’s die den Hörern die permanente Wiederholung der Geschichte vor Augen führt. In Zusammenarbeit mit Freunden und Gastmusikern haben Falgalas und Wagner ein düsteres Album geschaffen, welches dem Namen Winterhart gerecht wird.

Bereits der Opener glänzt als düsterer Moloch, der sich minimalistisch dem Cold Industrial nähert. Klassische Eskapaden, dezentes Schlagwerk und diese markerschütternde Stimme im Erzählton, hier scheint man Death in June zu beichten. Ein bedrohlicher Einstieg, um so erstaunlicher, dass das folgende „El Dorado“ mit einer samtenen Melodielinie daherkommt, zuvor muß man allerdings ein wenig Indianer Ritual über sich ergeben lassen. Der goldene Weg scheint tragendes Element zu sein, Grüße an Wayne und viele Goth Bands auf der Insel. Natürlich kann es auch sein, dass das Ganze nichts mit Golden Dawn zu tun hat. Ein samtener, fast tragischer Song, dessen Dysthemie mit dezenter Cowboy Atmosphäre kokettiert. Harmonische Saiten im Akustik Bereich und eine leichtgängige Rhythmik bestimmen „King of the Sun“, welches rein subjektiv ein wenig die Esoterik küsst.. Einfach konstruierter, wehmütiger Schwarzrock, dessen schwarzer Glanz erst auf dem zweiten Ohr hängen bleibt. Auch weil sich mittlerweile herauslöst, dass es hier um alte Kulturen und ihre Rituale geht. Das Gesamtbild angehaucht mit einer modernen Philosophie, die sich im Gesamtergebnis allerdings versteckt. Parolen, Aussagen sind Winterharts Sache nicht. Eher huldigt man einen Nebel, der nicht nur die körperliche Seite versteckt. Stadionatmosphäre und Wagner in einer Kammer, so könnte man das wunderschöne „Panem of Circeness“ beschreiben. Dezent die Steigerung Im Songkonstrukt. Ein wenig Witt und bischöfliches Stimmbündnis ergeben sich dem dramatischen Aufbau. Der Titelsong spielt mit Dramatik und Dunkelheit, erzeugt Phobien durch Verzerrer und die Bedrohung durch Bläser im Hintergrund eines Kellergewölbes besitzt eine ganz besondere Atmosphäre. „Ashes to Ashes, dust to dust“ als manifestiertes Exempel, welches erst noch zu statuieren ist.

„Song of Zeraphine“ vermischt Dead can Dance mit Neubauten Schlagwerk, das folgende „War in heaven“ besitzt dann wieder dieses bedrohliche Element, auf dem die dunkle Melodie wandern kann.

Beendet wird das Album mit zwei Coverversionen, während die gecoverten Bands unterschiedlicher nicht sein könnten, fallen die Songs doch geschickt ins vorher gemachte Bett. (Atmosphere/Joy Division und Warriors of the World/ Manowar)
(andreas)