REVIEW

VYRE „Weltformel“ (Avantgarde Black Metal)

VYRE

„Weltformel“
(Avantgarde Black Metal)

Wertung: Sehr gut

VÖ: 20.04.2018

Label: Supreme Chaos Records

Webseite: Homepage, Facebook, Bandcamp

Avantgarde Black Metal. Eigentlich gar nicht mein Ding!
Im Zuge meines Besuches beim Culthe Fest 2018 (Bericht hier) wurde mir im Vorfeld nochmal das neue Album von VYRE zugeschickt.
Ich hatte mir auch fest vorgenommen, es mir anzuhören, habe es dann aber doch nicht geschafft. Ehrlich gesagt auch ein wenig wegen der Genrebezeichnung.
Live habe ich mir die große Truppe da gegeben und war sehr positiv überrascht. Erinnert wurde ich ein wenig an Arcturus oder auch an The Kovenant zu Zeiten von „Nexus Polaris“, die Scheibe habe ich damals rauf und runter gespielt.
Das Ganze ist zudem aber noch progressiver und weniger symphonisch, geht mehr in Richtung Metal und Rock, kann aber z.B. bei „Life Decoded“ auch mit gutem und nicht übertriebenem Einsatz von elektronischen Tasteninstrumenten überzeugen. Die darauf folgenden clean Vocals überraschen etwas, aber passen wirklich gut.
Ich muss gestehen, dass mir die Musik jetzt im Nachhinein auf Scheibe sogar besser gefällt als live, ist eigentlich eher selten so, aber der Anblick der orangenen Overalls hat mich irgendwie negativ abgelenkt und ich konnte mich nicht wirklich auf die Musik konzentrieren/einlassen. Sorry, Jungs!
Auch die langsamen Parts in z.B. „Tardigrade Empire“ können mich hier voll überzeugen, obwohl ja Highspeed eher mein Steckenpferd ist.
Liegt aber auch viel an dem wirklich gut gelungenem Gesang von Cypher D. Rex, der hier viel Tiefe verleiht. Wenn es im gleichen Song später in die schnellen Parts geht, werde ich teilweise an Dimmu Borgir erinnert. Bei Soli in anderen Songs geht es dann wiederrum eher in die Region des Stadiorock. Verrückte aber gut umgesetzte Mischung! Respekt!
Je öfter ich die Scheibe höre, desto mehr finde ich was mir positiv gefällt, ich werde sie auf jeden Fall noch oft anmachen, da man immer wieder was Neues entdeckt.
Diese Scheibe hat so viele Facetten und so viel Tiefe, dass es eine wahre Freude ist. Selbst das recht klinisch/elektronische Schlagzeug in „The Hitch (We Are Not Small)“ kann mich packen.
Ich bin sehr froh, dass die Band mich live neugierig gemacht hat und ich mir die Scheibe nochmal gegeben habe. Starkes Ding! (hendrik)