EMPFEHLUNG, REVIEW

THROMOS „Verfluchung“ (Black Metal)

THROMOS

„Verfluchung“
(Black Metal)

Wertung: Empfehlung!

VÖ: 12.04.2024

Label: Schattenkult Produktionen

Webseite: Bandcamp

THROMOS sind mir, zu meiner Schande, viel zu lange durch die Lappen gegangen.
Die Band aus Sachsen-Anhalt gibt es jetzt schon 20 Jahre und seit 16 Jahren rauschen die Alben oft sogar im 1-Jahresrhythmus vom Band.
„Verfluchung“ ist das 13. Album der Band.
Ich bin erst auf sie aufmerksam geworden, als sie für dieses Jahr auf dem Festival „Sturmes Reigen“ bestätigt wurden, welches letztes Wochenende stattgefunden hat. Dort wurde quasi der Release-Gig gespielt, auch wenn es wahrscheinlich nicht offiziell so genannt wurde. Band und aktuelles Label fahren nämlich die hardcore old school Schiene.
Keine digitalen Veröffentlichungen der Alben. Es gibt nicht mal Splits oder EPs. Die Alben werden veröffentlicht und damit ist gut. Die gibt es auf der Bandcampseite des Labels für schlappe 10€ als CD zu kaufen. Und bei dem entsprechenden Link oben könnt ihr euch schon mal 2 Songs vom aktuellen Album anhören. Außer einigen einzelnen Songs bei Youtube gibt es offiziell fast nichts im Netz zu finden. Interviews Fehlanzeige. Bei einer schnellen Suche konnte ich nur ein einziges Review finden. Ok, dann leuchtet mir auch ein, dass sie lange an mir vorbeigegangen sind.
Ich bin jetzt so neu bei der Band, dass ich erst in 3 Alben gehört habe, bevor ich mir „Verfluchung“ zu Gemüte geführt habe.
„Dematerialisation“ und „Vergessene Tiefen“ konnten mich direkt voll überzeugen, packen mich uneigeschränkt. Vor allem der Sound trifft genau mein Ohr. Mit „Satan“ habe ich soundtechnisch noch so meine Problemchen. Und „Verfluchung“ traf beim ersten Reinschnuppern auch nicht so ganz mein Ohr. Das hat sich jetzt mit mehreren Durchgängen aber völlig gelegt.
Musikalisch wird auch voll auf die alte Schiene des BM gezielt.
Die Gitarren werden meist in sechzehnteln angeschlagen und die Melodien, die ich bei dieser Band großartig finde (z.B. beim Titeltrack ab ca. einer Minute), werden durch die Akkorde erzeugt. Keine Leadgitarre (gut, im Titeltrack gibt es bei Minute 2 ein klitzekleines Solo), kein Keyboard, kein Schnickschnack. Auch wenn sehr gerne geblastet wird, was mir natürlich sehr entgegenkommt, weiß man auch die weniger schnellen Tempovarianten für sich und den Song zu nutzen. Lyrisch macht man auch keine Ausreißer in die Neuzeit, es geht prinzipiell um Satan, Okkultismus, die Dunkelheit, Rituale und ähnliches. Der Sound ist räudig, lässt aber genug Platz für die Melodien und das Schlagzeug ist auf „Verfluchung“ eher wenig räudig präsentiert. Eine schöne Mischung, die mir nach mehreren Durchgängen doch zusagt.
Die 2-Mann-Band, wobei Nissen für die Drums und Mortifer Daemon für den Rest zuständig ist, ist laut der metallischen Enzyklopädie in keiner anderen Band involviert. Live haben die beiden aber Unterstützung am Bass und Wintergrimm von Drengskapur/Rimruna bedient seit einigen Jahren live die zweite Gitarre.
Oh, ich komme aus meiner Schwärmerei gar nicht mehr heraus. THROMOS haben sich von jetzt auf gleich in meine persönliche TOP 10 deutscher Black Metal Bands gearbeitet.
Ich brauche etwas von der Band, was ich mir in den Plattenschrank stellen und den Klamottenschrank legen kann.
Zu dem perfekten Sound möchte ich noch die unglaublich gute Umsetzung des Albumtitels auf dem Cover erwähnen. Tolle Arbeit.
Ich hoffe auf noch viele tolle Entdeckungen in ihren bisherigen Alben und natürlich auch in der Zukunft, wovon wir bei dem Releasetempo ja hoffentlich ausgehen können.
Ich bin geflasht und hoffe die Band auch mal live erleben zu können! (hendrik)