EMPFEHLUNG, REVIEW

THIRTEENTH EXILE „Into Nothing“ (Industrial / Electro)

THIRTEENTH EXILE

„Into Nothing“
(Industrial / Electro)

Wertung: Empfehlung

VÖ: 23.11.2011

Label: Memento Materia

Webseite: www.thirteenthexile.com

Ist schon etwas länger her, dass mich eine Electro-Band mal wieder so richtig überzeugt hat. Viel zu eingefahren erscheint das Geschäft und es ist nicht leicht in der Veröffentlichungsflut gute Sachen zu finden.  Tja, und wer beendet diese Durststrecke? Ja die Schweden, die scheinbar einzig noch innovative Electro-Nation. Die aus Stockholm stammende Band THIRTEENTH EXILE bietet mit „Into Nothing“ ein wahres Wechselbad der musikalischen Stimmungen und Gefühle. Kein Wunder, denn Mastermind Henrik Svegsjö hat seinen Background im extremen Black Metal und auf seinem neusten Werk schafft er es diese intensive und dunkle Grundstimmung in elektronische Musik zu bannen.

Von schnellen und vor allem technisch hoch anspruchsvollen Electro-Krachern wie „The Worm“ bis hin zu dunklen und Angst einflößenden langsamen Stücken wie „The Legacy“, jeder Song ist zutiefst intensiv.  Solch ein Stück wie „The Legacy“ vermag es dem Hörer den Hals förmlich zuzuschnüren, so brutal und so plastisch erscheint dieses Stück, das sich von tiefschwarzen, dunklen Beats und klaustrophobischen Pianosounds leiten lässt. „Pain Receiver“ stampft dagegen wieder  stramm voran und die frustriert und wütend anmutenden Voices werden in einer wahren Orgie entgegen gebrüllt. Ein herrlich bösartiges Stück Musik für die dunkle Clubwelt. Aber selbst bei solch einem Stück, können THIRTEENTH EXILE zwischendurch mit einem ruhigen Part überraschen, bevor das Stück wieder ins brutale Schaffen zurück driftet, was sich anfühlt wie ein Schlag mitten in die Fresse. Ab und an klingt die Mucke ein wenig nach LEAETHER STRIP, bestes Beispiel dafür ist „God On Your Side“, denn hier klingt der rohe Gesang ein wenig wie Claus Larsen und auch die Songstruktur kann am Schaffen des Dänen locker anknüpfen. Songs wie „A Perfect World“ wären bei anderen Akts sicherlich totale Langweiler, hier aber wird dieser sehr ruhige Song wundervoll ausgeschmückt mit genialen Soundeffekten, Pianoanschlägen und intelligenten Tempovariationen… ein Ohrenschmaus! Mit „Wandering Star“ hat man noch einen Song von PORTISHEAD gecovert und mit dem THIRTEENTH EXILE-typischen Flair versehen. Großartige Beats schleichen asynchron durch den Song und begleiten die dunklen Voices was das Stück sogar zu einem der stärksten auf „Into Nothing“ macht.

Dieses Album ist ungelogen eines der besten Electro-Werke dieses Jahres. Jeder einzelne Song ist absolut hörenswert und sollte ein positives Beispiel für die sonst hoffnungslos stagnierende Ideenvielfalt der Szene sein. Nicht nur dumm draufhauen, sondern mit den Klängen spielen und damit Emotionen erzeugen, so soll es sein, jawohl!! Muss man haben und da die Scheibe auch noch im hübschen Digi daher kommt, gibt’s auch noch was fürs Auge. (michi).