REVIEW

LUNAR SHADOW „Far from light“ (Heavy Epic Metal)

LUNAR SHADOW

„Far from light“
(Heavy Epic Metal)

Wertung: gut

: 10.03.2017

Label: Cruz del Sur

Webseite: Facebook

LUNAR SHADOW ist eine junge Band aus Deutschland, die sich dem klassischen Heavy Metal mit heftigem Epik-Einschlag verschrieben hat und somit durchaus interessant für Fans von ATLANTEAN KODEX oder IRON MAIDEN.

Ich bin wahrlich positiv berauscht von diesem Album, denn es stimmt sehr viel: die Songs sind vielschichtig und knabbern des Öfteren an der Kante zur Progressivität, ohne allerdings zu sehr in diese Richtung zu driften. Dafür setzt man bei fast allen Songs hörspielartige Intros (nein, das traurige MANOWAR-Niveau wird IMMER locker getoppt) und genau das verleiht den Songs doch eine gewisse epische Breite. Die Gitarrenarbeit ist generell stark und bei den Soli von Max Birbaum applaudiere ich manchmal heimlich vor der Stereoanlage, wenn er sich in einen Rausch spielt, wie z.B. bei „Cimmeria“; dazu kommt, dass man mit Sänger Alex Vornam einen unglaublichen Sänger am Start hat, der sich ziemlich zackig in mein Metal Heart gesungen hat.

Irgendwie ist es schön, dass es Bands gibt, die die Mucke spielen, auf die sie Bock haben, denn reich wird man mit Epic Metal wohl höchstwahrscheinlich nicht. Und genau darum genießen wir die Interpretation von klassischem Epic Metal der Band LUNAR SHADOW einfach und nehmen sie als das, was sie ist: als geile Musik für Fans, die gerne in den alten Zeiten schwelgen und das alte Vinyl schon bis zur Durchsichtigkeit abgenudelt haben.

Die Produktion ist etwas muffig geworden, was allerdings ziemlich gut zur Musik und Attitüde passt, denn nichts wäre schlimmer, als ein glattproduziertes Album aus diesem Genre. Dank Songs wie „Hadrian carrying stones“, „They that walk at night“, „The Kraken“ und „Cimmeria“ oder dem beinahe Black Metal-Part bei „The hour of dying“ kratzt die Band ganz stark an einer Empfehlung; allerdings treffen die ruhigeren Stücke wie „Earendil“ oder „Gone astray“ (balladeske Lagerfeuer-Schunkler) nicht meinen Geschmack und das bremst meine Euphorie ein wenig, wenngleich der Rest, wie gesagt, sehr erhaben und groß ist.

Beim Label kann man das Album als CD und stilecht als Vinyl ordern und es gibt für Fans der Richtung eigentlich keinen Grund, dies nicht zu tun. (chris)

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