REVIEW

LEAVES‘ EYES „The Last Viking“ (Symphonic Metal)

LEAVES‘ EYES

„The Last Viking“
(Symphonic Metal)

Wertung: Gut

VÖ: 23.10.2020

Label: AFM Records

Webseite: Homepage / Facebook

England im Jahr 1066. Die entscheidende Schlacht bei Stamford Bridge. Krieger im Todeskampf, blutgetränkte Felder. Norwegens König Harald III, genannt Hardråde („Der Harte“), liegt sterbend am Boden. Vor seinen Augen zieht sein Leben vorbei: Kriege, Machtkämpfe, Reisen in exotische Welten, mächtige Frauen; Kaiser und Könige, die ins Verderben stürzen. Der letzte Wikingerkönig ist tot – die Ära der Wikinger ist beendet. Lang leben die Wikinger!

Mit ihrem neuen Album „The Last Viking“ nehmen uns die Symphonic Metaller LEAVES‘ EYES wieder mit auf eine Zeitreise, in die Zeit der Wikinger. Dabei legen sie Wert auf akkurate Wiedergabe historischer Fakten. Geschichtsbücher wurden gewälzt, Sagen studiert. „Manchmal muss ich schon schmunzeln, wenn ich sehe, wie bei Serien oder Blockbustern die Wikingersagas auf den Kopf gestellt werden. Sowas gibt es bei uns nicht!“, versichert Alexander Krull (Vocals), erneut verantwortlich für Konzept und Lyrics. „Die Sagen um Hardrådes Leben sind durchtränkt von Drama, Emotionen und dem ewigen Ringen um Macht. “

Musikalisch ist das Thema wieder sehr opulent verpackt. Es gibt Stücke, die gehen nach vorne und machen Stimmung, wie z.B. „For Victory“, aber es geht auch verträumter, wie bei „Black Butterfly“ oder „Dark Love Empress“. Oftmals ist es aber auch die typische Nordic Folk Stimmung, die einen beim Hören in den Bann zieht. Mittendrin gibt es dazu das ruhige, beschwörend herüberkommende Stück „Two Kings One Realm“. Und auch beim letzten Song, dem Titelsong, fällt diese Komponente stark ins Gewicht. Der Track ist mit 10 Minuten sehr lang und lässt zudem auch Viking Metal Elemente mit einfließen. Ein episches Abschlussstück, würdig genug, dieses Album bzw. die Saga zu beenden. Gesanglich gibt es nichts auszusetzen, Elina Siirala und Alex Krull liefern sich gesanglich das ein oder andere Gefecht, wobei die finnische Sopran insgesamt das prägendere Organ für das Album ist.

Das einstündige Werk „The Last Viking“ ist abwechslungsreich, macht Spaß zu hören und ist zudem in Kombination mit den Lyrics ein interessantes Werk für Fans symphonischen Metals mit Faible für die Wikinger Thematik. Rein musikalisch setzen LEAVES‘ EYES aus meiner Sicht zwar keine neuen Akzente in einem Genre mit vielen Veröffentlichungen, hinterlassen gesamtheitlich aber einen wirklich guten Eindruck über die gesamte Spielzeit. Anspieltipps: „For Victory“, „Chain of the Golden Horn“, „War of Kings“. (eller)