REVIEW

Film „Global Metal“ (Dokumentation)

Titel: Global Metal

Originaltitel: Global Metal

Herstellungsland: Kanada

DVD Veröffentlichung: 2008

Wertung: Gut

Regie: Sam Dunn, Scot McFadyen

Darsteller: Bruce Dickinson, Max Cavalera, Tom Araya, Kerry King, Mark Greenway, Adrian Smith, Lars Ulrich, Marty Friedman

FSK: 12

Genre: Dokumentation

Studio: Universal Pictures Germany

Nach „Metal – A Headbanger´s Journey“ hat Sam Dunn so viel positive Post bekommen, dass es ihn fast umgehauen hat. Am interessantesten fand er allerdings Post aus Teilen der Welt, von denen er nicht mal wusste, dass dort Metal gehört wird. Und als Sozialantropologe, fragte er sich natürlich, wie Metal in anderen Teilen der Welt wahrgenommen wird und in die Gesellschaft eingebunden ist, bzw. dort akzeptiert wird oder sich durch nationale Einflüsse verändert. Also reiste er kurzerhand um die Welt, interviewte wieder Musiker, Ladenbesitzer, Clubbesitzer und Fans, nahm das Ganze auf und voilá, da ist eine neue Doku zum Thema Metal!

Ich möchte natürlich wieder nicht zu viel vorwegnehmen, deswegen schneide ich die Stationen von Sam´s Reise hier nur kurz an, man soll den Film ja trotzdem noch interessant finden!

Das Ganze startet auf dem Wacken, wo auch sonst…?

 

1. Station: Sao Paolo, Brasilien:

Hier seht ihr Ausschnitte vom Rock in Rio aus 1985, bei dem in 10 Tagen 1,3 Millionen Besuchern gezählt wurden, und auch aus 1991, bei dem unter anderem auch Sepultura spielten. Zu einem Stopp in Brasilien gehört natürlich auch ein ausführliches Interview mit Max Cavalera!

 

2. Station: Tokio, Japan:

Hier seht ihr etwas vom Loud Park, dem größten Metalfestival Asiens. Ihr erfahrt wie Deep Purple und Kiss den Metal in den 70ern nach Japan brachten und ihr erfahrt etwas über Visual Kei, einer Mischung aus Glam, Goth und Heavy Metal. Diese ist in Japan sehr populär, wird von „echten“ Metalfans aber kaum akzeptiert.

 

3. Station: Mumbai, Indien:

Hier werdet ihr Zeuge, wie sich die Metalszene erst entwickelt und ein Metalkonzert in einem Hotel stattfindet, weil es noch keine Clubs gibt, die sich dafür interessieren.

 

4. Station: Peking, China:

Wie man es von diesem Land schon irgendwie erwartet, hat die Regierung natürlich auch bei Metal die Hand obenauf. Hier gibt es ein interessantes Interview mit Kaiser Kuo von Tag Dynasty, der ersten Metalband Chinas. Große westliche Bands haben hier noch nicht gespielt und der Metal wird groß, durch CD´s, die in Europa eingestampft werden sollen, aber in China dann natürlich doch noch zu Geld gemacht werden.

 

5. Station: Jakarta, Indonesien:

Nachdem Metallica 1993 in Jakarta spielten, ihr werdet Auszüge sehen, wurden alle anderen Metalkonzerte internationaler Bands verboten. Natürlich wegen dem schlechten Einfluss, der ausgeübt wird. Aber ihr seht auch Fans, die damals vor Ort waren und von Prügel durch die Armee berichten, obwohl sie gültige Eintrittskarten vorweisen konnten.

 

6. Station: Jerusalem, Israel:

Hier seht ihr unter anderem ein Interview mit dem Sänger von Salem, der in einem Song über den Holocaust singt und daraufhin einen Brief von Varg Vikernes erhielt. Auf seine wütende Antwort mit Schinpfwörtern, die er vor der Kamera nicht wiedergeben wollte, folgte ein Besuch der Polizei, die ihn fragte was für einen Feind er in Norwegen habe, da sie in einem Brief aus Norwegen an ihn eine Briefbombe gefunden hätten!

 

Die 7. Station sollte eigentlich im Iran sein, aber das Team hat kein Visum bekommen. Daraufhin wurden die geplanten und weitere Interviewpartner in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate interviewt.

Hier könnt ihr etwas vom Desert Fest, dem einzigen Metalfestival des mittleren Ostens sehen. Man erhält hier weder Metal-CD´s, noch Metalshirts, noch darf man selbstverständlich lange Haare tragen. Ihr erfahrt von Metalfans, die wegen ihrer langen Haare verhaftet wurden, da das natürlich auch ein eindeutiges Zeichen für Satanismus ist! Außerdem werdet ihr Zeuge eines Konzertes von SDS, die z.B. Morbid Angel und Slayer covern, aber das nur ohne Texte machen dürfen. Die Konzertbesucher müssen auch alle sitzen, damit die Ordnung gewahrt bleibt.

Zum Abschluss geht es noch mal zurück nach Indien, genauer nach Bengaluru. Dort besucht Sam Dunn das erste Metalkonzert des Landes. Natürlich spielen hier Iron Maiden!

 

Interessant ist der Film auf alle Fälle, gesehen haben sollte man ihn auch mal. Aber im Regal stehen haben müssen, trifft wohl nur auf Diehard-Metaller zu! (hendrik)