REVIEW

FILM „Brotherhood“

Originaltitel: Brotherhood

Herstellungsland: Südkorea 2004

DVD Veröffentlichung: 17.01.2012 (3L)

Wertung: Empfehlung

Regie: Kang Je-gyu

Darsteller: Yang Dong-kun, Won Bin, Lee Eun-ju

FSK: ab 16 Jahren

Genre: Kriegsfilm

Label: www.3l-homevideo.de

 

 

Der Krieg in Korea, der von 1950 bis 1953 das Land verwüstete und insgesamt etwa 4 Millionen Leben kostete, ist in Filmen bisher weit weniger betrachtet worden wie die großen Weltkriege. So wundert es nicht, dass dieser von Kang Je-gyu erschaffene Film eben aus jenem Land stammt, dass diese kriegerische Fede mit viel Blut und Leid bezahlen musste. Um diesem filmerischen Epos einen Handlungsstrang zu geben erzählt der Autor die Geschichte der zwei Brüder Lee Jin-tae und Lee Jin-seok, die dem Film eine perfekte Personifizierung der Sinnlosigkeit eines Krieges geben, einem Krieg im dem sich einstige Brüder gegenüberstanden und sich gegenseitig  erschossen.
So bringt uns der Film in jenes Jahr 1950 kurz bevor der Krieg zwischen dem kommunistischen Norden und der südlichen Republik Korea der Krieg beginnt. Die beiden Brüder und besten Freunde Jin-tae und Jin-seok befinden sich in der besten Zeit ihres Lebens in der beim einen Hochzeitspläne geschmiedet werden und beim anderen ein Besuch an der Universität geplant ist. Als sich die beiden Brüder gemeinsam mit der Familie gerade auf dem Markt sind macht der Ausbruch des Krieges die Runde und wenig später erscheinen Soldaten die zur Zwangsrekrutierung aufrufen. Natürlich sind auch  Jin-tae und Jin-seok davon betroffen und werden somit von der nach Süden flüchtenden Familie getrennt.  Um seinen jüngeren und mental schwächeren Bruder Jin-seok zu schützen und vor den größten Schrecken der grauenhaften und opferreichen Gefechte zu bewahren, übernimmt Jin-tae wagemutige und halsbrecherische Missionen da ihm sein Kommandant versprochen hat seinen kleinen Bruder dann wieder aus dem Dienst zu entlassen. Dieser wertet dieses allerdings als draufgängerisches Gehabe und nach und nach entsteht eine Entfremdung der Brüder, die sich bis zum gegenseitigen Hass steigert und in einer katastrophalen dramatischen Entwicklung endet, die die beiden Brüder letztendlich als Feinde gegenüber stehen lässt.


Der Film bietet dem Betrachter eine unglaublich detailgetreue Darstellung der grausamen Geschehnisse dieses Krieges. In Szenen in denen die Schlachten im Schützengraben oder im Häuserkampf dargestellt werden, geht es unglaublich brutal und blutig zu. Hier steht der Film den Anfangsszenen vom „Der Soldat James Ryan“ in nichts nach und so manche plastische Szene wird manchem den Magen auf die Probe stellen. Die Dramaturgie, dass sich ehemalige Freunde und Nachbarn genötigt fühlen auf einmal gegeneinander Krieg zu führen ist permanent spürbar und hervorragend in Szene gesetzt. Es heißt, dass um den Kampf um Doo-Mil-Ryung nachzustellen, 15.000 Schuss Munition, 3.000 Spezialeffekte sowie 500 Stunt-Experten und hunderte künstliche Leichen benötigt wurden. Die Geschichte der Brüder ist zwar der Leitfaden durch den Film ist allerdings nicht hinderlich oder zu kitschig. Vielmehr ist die Entfremdung der beiden Brüder sinnbildlich für die Sinnlosigkeit eines solchen Krieges bei dem auch noch die Weltmächte sich einmischten und so die zerstörerische Kriegsfront mehrere Male durch das gesamte Land wandern ließ. „Brotherhood“ ist ein hervorragender und realistischer Film, der den großen Hollywood Blockbustern in nichts nachsteht. (michi)