REVIEW

EVILFEAST „Elegies Of The Stellar Wind“ (Black Metal)

EVILFEAST

„Elegies Of The Stellar Wind“
(Black Metal)

Wertung: Sehr gut

VÖ: 15.12.2017

Label: Eisenwald Tonschmiede

Webseite: Facebook, Myspace

6 Jahre nach dem letzten Album kommt wieder etwas Neues von EVILFEAST aus Polen! Rauer aber sehr atmosphärischer Black Metal mit viel Keyboard, wie er auch schon Mitte der Neunziger fabriziert wurde.
Zwischen Blastbeat und langsamen Passagen gibt es natürlich auch Mid- und Uptempo, alles gut gemixt, sodass keine Langeweile aufkommt.
Der Gesang ist der typische ´90er Black Metal Scream mit einer ordentlichen Ladung Hall belegt, wobei ich gestehen muss, das Grimspirit schon eine wirklich starke Stimme vorzuweisen hat.
Der Sound hat seine Stärken im Höhen- und Mittenbereich, von bassig kann man hier wirklich nicht sprechen, aber ich finde den Sound stark, da er aufgrund der massiven Keyboardunterstützung sehr atmosphärisch ist, bei einigen Songs sogar stellenweise in die Ambientrichtung driftet. Aber wichtig ist, dass das Ganze nie kitschig wird, sondern wirklich zusätzliche Atmosphäre aufbaut, die der Scheibe viel Tiefe gibt.
Die Gitarren sirren und kratzen teilweise sogar in den Ohren, vor allem wenn das beliebte Tremolopicking genutzt wird.
Das Schlagzeug ist mir stellenweise zu hintergründig abgemischt, da man es manchmal quasi nur als Hintergrundrauschen wahrnimmt. Weiter vorne hätte es der Scheibe noch mehr Härte verliehen.
Das verzeihe ich aber, wenn ich in „From The Northern Wallachian Forest… Tyranny Returns“ die akustische Gitarre zu Wind und Regen höre, da geht mir doch das Herz auf, oh ´tschuldigung, da sehe ich vor meinem inneren Auge, wie anderen das Herz geöffnet wird!
Damals konnte ich mit solchen Scheiben nicht so viel anfangen, aber heute packt mich die Stimmung von „Elegies Of The Stellar Wind“ gewaltig. Genau richtig zwischen melodischer Atmosphäre und Räudigkeit. Und das der kürzeste Song mit achteinhalb Minuten zu Buche schlägt, ist der Atmosphäre nur zuträglich. Beide Daumen hoch! (hendrik)