REVIEW

EMIGRATE „The Persistence Of Memory“ (Industrial/Elektro/Alternative Rock)

EMIGRATE

„The Persistence Of Memory“
(Industrial/Elektro/Alternative Rock)

Wertung: Gut

VÖ: 12.11.2021

Label: Emigrate Production / Sony Music Entertainment

Webseite: Homepage / Facebook

Hinter EMIGRATE steckt mit Richard Zven Kruspe der Gitarrist von RAMMSTEIN, der sich auf dem mittlerweile vierten Album neben seiner Hauptband weiter selbstverwirklichen kann. Beinahe hätten die Stücke nur als Beiwerk das Licht der Welt erblickt: der ursprüngliche Gedanke war es, eine Vinyl-Box der ersten drei Alben mit einer Zusatzplatte zu veröffentlichen. Auf dieser Bonus-LP sollten sich Songs zusammenfinden, die nicht veröffentlicht worden waren. „The Persistence Of Memory“ besteht somit aus neun Tracks mit Ideen aus den Jahren 2001 bis 2018.

Die Musik bietet ein breites Spektrum elektronischer Rocksongs mit Anleihen von Industrial bis Alternative. Anders als Rammstein, auch wenn man kurz eingeholt wird, wenn Till Lindemanns Stimme im von einigen Künstlern immer wieder mal gecoverten „Always On My Mind“ zu hören ist. „Freeze My Mind“ ist einer der ersten EMIGRATE-Songs überhaupt, entstanden 2001, aber er wirkt weder angestaubt noch fehl am Platze. Sowieso hat man nicht das Gefühl, hier zweite Wahl vorgesetzt zu bekommen. Dass Kruspe in seinem Archiv gewühlt und alte Ideen aufgearbeitet hat, merkt man nicht. Im Gegenteil, das Material ist von durchweg guter Qualität und voll 2021 tauglich. Am besten gefällt mir die Vorabsingle „You Can’t Run Away“, dessen Rhythmus und Melodie einen wunderschön durch den Track rocken. Für eine absolute Empfehlung ist die Spielzeit mit 24 Minuten allerdings etwas kurz und mir fehlt weiteres Hitpotenzial. Aber, das Album ist einfach gut durchhörbar und rechtfertigt somit einen Kauf für Fans der Musikrichtung. (eller)