REVIEW

DxBxSx „Die CD“ (Stoner Punk)

DxBxSx

„Die CD“
(Stoner Punk)

Wertung: sehr geil

:

Label: Bakraufarfita Records

Webseite: Facebook

Yeah! Ein neues Album von DxBxSx! Auch wenn ich sie schon lange nicht mehr live gesehen habe (Asche auf mein Haupt), rotieren ihre Alben in schöner Regelmäßigkeit bei mir. Und jetzt sowas. Die CD heißt „Die CD“, die Platte „Die Platte“, die Kassette „Die Kassette“ und dann haben wir noch „Der Download“ und „Der Stream“. Feine Idee!

Meine persönliche Lieblingsvariante („Die Platte“) kommt sogar als Doppelvinyl, mit einer schwarzen und einer weißen Scheibe! FETT!

Aufgenommen hat man ganz allein im Proberaum und in 10 Tagen 14 Songs aufgenommen. Dass das Album aber nicht nach Proberaum klingt, liegt an Charlie Paschen, der das Equipment aufgebaut, eingerichtet und das Material nachher gemischt hat. Das Ergebnis des ganzen Geraffels?!

Ein verdammt geil-klingendes, lebendiges Stoner Punk-Album.

Ganz besonders liebe ich die Texte der Band. Ich kann mich immer nicht entscheiden, ob die Texte eigene Meinungen oder Beobachtungen sind. Und so ergibt sich bei jedem Hören ein neuer Ansatz.

Handelt es sich bei meinem absoluten Lieblingssong „Der Schwur“ um ein wundervolles Liebeslied? Um eine tiefempfundene, reine Liebe und den Schwur, dass man seinen Partner bedingungslos liebt? Oder ist der Schwur ein Fluch? Selbstaufgabe, Unterwerfung und das totale Verleugnen seiner Selbst und der eigenen Meinung und Bedürfnisse? Funktioniert beides. Vielleicht handelt es auch von meiner Liebe zur Band. Wer weiß das schon?

Musikalisch beginnt der Song im Midtempo, aber nach guten vier Minuten groovt sich das Trio so richtig ein und zieht die Geschwindigkeit an, dass es eine Freude ist. Man merkt dann, dass Steven sein Schlagzeug mit einer enormen Wucht bearbeitet und seine Livequalitäten auch im Proberaum zeigen kann. Das fetzt.

Wie gewohnt stammen die Texte direkt aus dem Leben und da es in Berlin keine Drachen und Burgfräulein (mehr) gibt, beschäftigt sich „Der Qualm“ mit stinkenden Dieselmotoren, die ohne Russpartikelfilter durch die Gegend knattern (und vor gentrifizierten Eigentumswohnungen stehen) und euch mit dem schwarzen Rauch langsam aber sicher killen werden. Kenne deinen Feind.

Oder „Der Input“, der sicherlich vielen von uns aus dem Herzen sprechen dürfte, denn der grandiose Refrain bringt es auf den Punkt: „Ich will es echt nicht wissen, dieser Input ist beschissen“. Das Internet ist ja gut und schön und ich kann ihm sehr viele positive Aspekte abgewinnen, aber wenn man nicht aufpasst wird man unter einer Lawine der Bedeutungslosigkeit begraben.

Besonders mag ich auch noch „Der Typ“, bei dem man (vielleicht so deutlich wie noch nie?) Stellung bezieht und einige Stereotypen anführt und einfach feststellt, dass man mit dieser Denke nicht sein Typ ist. Hach, da findet man sich doch gleich wieder.

Das sind nur einige Beispiele, denn jeder Song hat das gewisse Etwas. Musikalisch gibt es die komplette Bandbreite von punkigen Stonersongs bis zu richtig schweren Geschossen. Angel singt und spielt großartig; Timo hat einige richtig starke Bassläufe am Start (die mich gerne mal an BLACK SABBATH erinnern) und Steven … hab ich ja schon gesagt … er ist ein Trommeltier de Deluxe.

Da ich die Band schon einige Male live erleben durfte, ist dieses Bild der Band unauslöschlich in meinem Hirn verankert und ich kann mir vorstellen, wie die neuen Songs auf der Bühne knallen.

„Das Medium“ ist ein Pflichtkauf für alle Fans und die, die es noch nicht sind, sollten auf jeden Fall mal reinhören! Ich find’s geil. (Chris)