REVIEW

DEVANGELIC „Phlegethon“ (Death Metal)

DEVANGELIC

„Phlegethon“
(Death Metal)

Wertung: Sehr gut!

VÖ: 27.10.2017

Label: Comatose Music

Webseite: Homepage, Facebook, Bandcamp

Brutal Death Metal ist bei mir so eine Sache. Einige Sachen hauen mich so richtig um, aber der Großteil wirkt auf mich meistens langweilig, uninspiriert, einfach möglichst heftig ohne wirklich das Augenmerk auf hörbare Musik zu legen.
Brodequin sind da eine der Ausnahmen und sie wurden hier auch in der Liste „für Fans von…“ angeführt obwohl sie da eigentlich auch oft genannt werden.
Deswegen habe ich mir das zweite Album von DEVANGELIC, die mir vorher unbekannt waren, aber angehört. Und siehe da, geile Scheibe!
Die hier zu besprechenden Römer sind, was die Geschwindigkeit angeht nicht so krass wie die Amis, werfen hier und da auch mal langsame und slammige Parts ein, das Hauptaugenmerk ist aber dennoch die Geschwindigkeit. Hier passt die Mischung für mich. Wenn über die Hälfte der Scheibe langsames „Ram-pam-pamm-pamm-pamm“ ist, dann verliere ich schnell das Interesse, bin halt der Geschwindigkeitstyp. Bei „Phlegethon“ allerdings werden die wuchtigen Parts mit Bedacht an den passenden Stellen eingebaut. Ansonsten hackt der Schlagzeuger bei DEVANGELIC schon eine Menge Holz.
Was hier auch einen großen Punkt ausmacht, ist der „Gesang“ von Paolo Chiti. Er ist schon sehr tief. Ob da ein Effektgerät eingesetzt wird kann ich ehrlich gesagt nicht Bestimmtheit sagen, aber es klingt schon nach eigener Stimme. Hinzukommt an einigen Stellen das mit Abstand tiefste was ich je aus einem Menschen gehört habe, zum Beispiel am Anfang von „Mutilation Above Salvation“. Da wird sicherlich ein Effekt dabei sein, aber auch da will ich mich nicht festlegen. Auf jeden Fall wird der Einsatz dieser tiefsten Stimme zum Glück nicht überstrapaziert.
Auch der Sound ist ein weiterer Punkt, weswegen mir viele Scheibe nicht zusagen. Oft klingt das Ganze einfach zu künstlich. Aber auch hier treffen DEVANGELIC meinen Geschmack.
Tiefe bassige Gitarren mit einem natürlichen Sound stehen nicht zu weit im Vordergrund und auch das Schlagzeug hat im Mixing einen passenden Platz bekommen. Es ist zwar staubtrocken, aber nicht zu künstlich.
Ich hatte schon nicht mehr damit gerechnet, dass ich eine zusätzliche Band finde, welche mich in diesem Sektor so zu packen weiß. Aber DEVANGELIC hat es geschafft! GEIL! (hendrik)