REVIEW

DØDSENGEL „Interequinox“ (Black Metal)

DØDSENGEL

„Interequinox“
(Black Metal)

Wertung: gut

: 19.05.2017

Label: Debemur Morti Productions

Webseite: Facebook

Die ersten Töne wirken bereits so surreal, dass mich dieses Album seit längerem immer wieder sofort in seinen Bann zieht. Aber auch im Verlauf des 56 Minuten Albums kommt es immer wieder zu bestimmten Momenten, die mich komplett begeistern. DØDSENGEL sind keine normale Band und sollten auch nicht als solche bewertet werden; vielmehr leben sich die Musiker scheinbar völlig ungehemmt aus und verwandeln ihre Musik in viele Formen, wie ihnen gerade danach ist.

Mal erleben wir dreckigen Black Metal in reinster Form („Opaque“), dreckigen und langsamen Tod („Gloria in excelsis deo“), dann rockt man sich durch Universum („Palindrome“) und psychedelisiert munter vor sich hin („Rubedo“… HAMMERSONG, übrigens!).

Der Gesang ist so ebenso vielfältig wie unorthodox ausgefallen: kreischen, klagen, wüten, episch singen… manchmal erinnert es mich an den Klassenprimus URFAUST, zu dem man in Sachen „uns-doch-scheißegal-was-ihr-von-uns-erwartet“ aufschließt. Die Produktion ist angenehm warm und nicht so klirrend, wie bei dem Monster „Imperator“, was mir richtig gut gefällt.

Dieses Album steckt voller intensiver Momente und Überraschungen, dass man es einfach gehört haben sollte; darüber zu lesen bringt nichts, denn man müsste jede Minute jedes Songs analysieren. Großartig dabei ist, dass nichts aufgesetzt oder fehl am Platze wirkt, denn trotz aller stilistischer Schlenker ist dieses Album ein großes Ganzes, welches sich jeder aufgeschlossene Black Metaller anhören muss. In der Tat ist eine URFAUST-Affinität vielleicht recht hilfreich, denn wer ein gradliniges Album erwartet, wird enttäuscht; wer allerdings abenteuerlustig ist, wird mit einem echten Juwel belohnt. (chris)

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