REVIEW

CONMOTO „Cut Cut Cut“ (Hardcore)

CONMOTO

„Cut Cut Cut“
(Hardcore)

Wertung: Geht so

VÖ: 21.10.2011

Label: Nois-o-lution

Webseite: www.myspace.com/conmotomusic

Wenn ich CONMOTO höre, höre ich die Neunziger. Hardcore (oder was man Mitte der Neunziger so nannte) entwickelte sich weg von der Quelle des Punks und Metals und Einflüsse des alternativen Rocks flossen hinein. Alles entwickelte sich in eine neue Richtung und nicht mehr nur die Wut und die Frustration der Straße standen im Vordergrund, sondern auch künstlerische Ansätze der belesenen Leute, die von der Energie des Hardcores angezogen wurden und ihre Gedanken, Ideen und Gefühle verarbeiteten. Und zu letzterer Gruppe zähle ich auch CONMOTO. Ihre Songs sind hart und härter, aber auch filigraner und halt „alternativer“. Sängerin Sarah hat viel Ausdruck, kann mich aber nicht über die Distanz des Longplayers begeistern. Hilfe, habe ich nun antifeministische Tendenzen im Hardcore? Och nö, so schlimm isses nicht. Manchmal, bei den harten Songs habe ich sogar ATARI TEENAGE RIOT-Assoziationen, manchmal habe ich aber auch die typischen Eingebungen, die jedes einfallslose Kind der Neunziger hat, und spüre die Energie der GUANO APES oder die Integrität von SKUNK ANANSIE.

Es ist halt nur die Tatsache, dass mir der Spirit der Straße fehlt und ich mit dem thinkin‘ (wo)mans Hardcore nicht viel anfangen kann. CONMOTO ist also eher etwas für die Leser des SPEX, als für Freunde des kopierten Fanzines. Dennoch seien als Anspieltipps „Be a knife“ oder „Borders & Flights“ genannt. (chris).