REVIEW

CANDLEMASS „Death thy lover“ (Doom Rock)

CandlemassCANDLEMASS

„Death thy lover“
(Doom Rock)

Wertung: naja

: 03.06.2016

Label: Napalm Records

Webseite: Homepage

Das sind die neuen CANDLEMASS? Die ehemaligen Meister des Doom? Die Band, die mich 1990 ein für alle Mal mit dem Doom-Virus infiziert hat?! Ich glaube nicht. OK, die Phase mit Robert Lowe als Sänger war nun auch nicht gerade von stilprägenden Highlights geprägt und ich will nicht als jemand dastehen, der ausschließlich die Messiah-Alben feiert, aber retrospektiv bleibt mir fast nichts anderes übrig.

Die Gitarrenharmonien bei „Sleeping Giant“ kommen beinahe an den alten Doom-Spirit heran, werden aber ziemlich schnell wieder zugunsten einer groovigen Rhythmusgitarre zurückgefahren und zusammen mit „The Goose“ geht es generell gut ins Ohr, tut nicht weh und genau das ist für CANDLEMASS-Verhältnisse viel zu wenig. Die ruhigeren Parts bei „Sinister N Sweet“ passen eher suboptimal in den Sound und der Uptemporocker „Death thy lover“ ist mir einfach zu schnell und der Refrain bzw. eine Zeile daraus habe ich melodietechnisch von einer anderen Band im Ohr.

Insgesamt habe ich schon viele Bands gehört, die dem Doom mit mehr Herz und Seele frönen, als CANDLEMASS Anno 2016, die eine deutlich rockigere Richtung einschlagen, als es mir persönlich lieb ist. Aber da scheint die Krux zu liegen, denn die Band und ich haben uns schlicht und einfach in den letzten Jahren auseinandergelebt und viel haben wir uns nicht mehr zu sagen. Vielleicht hätte ich nicht mit einer solch hohen Erwartung an die EP herangehen sollen, aber da mir Mats Leven auf dem letztjährigen HAMMER OF DOOM sehr gut gefallen hatte, habe ich doch glatt mit einem Meilenstein gerechnet und leider nur eine nette Platte bekommen.

Nichts für ungut, CANDLEMASS! Du wirst mir immer in guter Erinnerung bleiben, aber weniger wegen der neueren Outputs, sondern wegen der Musikgeschichte, die du bis Anfang der Neunziger Jahre geschrieben hast. Und dafür liebe ich dich sogar. (chris)