REVIEW

BLAKLIGHT „Into The Void“ (Synth Pop)

BLAKLIGHT

„Into The Void“
(Synth Pop)

Wertung: Gut+

VÖ: 08.10.2021

Label: Eigenproduktion

Webseite: Facebook / Bandcamp

Das in Los Angeles beheimatete Duo, bestehend aus Brian Belknap (Mind Machine) & Adam Collier (Crush333, MDA and Full Frontal Disco) veröffentlicht knapp ein Jahr nach ihrem Debüt „Music in a Time of Uncertainty“ das Zweitwerk. Die beiden haben das Werk entfernt von einander aufgenommen und sich erst vor kurzer Zeit persönlich getroffen. Dem amerikanischen Duo gelingt es, die nostalgischen Töne perfekt mit neuartigen Sounds zu verbinden, dabei erinnert nicht nur der wundervolle Opener „Paranoid“ an New Order (True Faith). Das gesamte Album ist eine Hommage an diese Zeit, wobei der Gesang durchaus dem Timbre von Bernard Sumner erinnert.

Etwas sphärischer geht man bei „Crack“ zu Werke. Zwar ist auch hier der treibende, tanzbare Sound vorhanden, allerdings ist das gesamte Klangbild ein wenig melancholischer gestaltet. Ein wunderschöner Refrain, mit Verzierungen der poppigen Eleganz lässt dieses schwelgerische Stück glänzen. Dann folgt mit „Skin“ ein wunderschöner, latent getragener Song. Samtener Synth-Pop, verführerischer Refrain, verschachtelte Elektronik. Die Haut ist hier eine Metapher für Schutz und dieser kann manchmal Risse aufweisen. Ob im Endeffekt das Totale, also der endgültige Riss Bestandteil ist, oder eher der partielle, nicht bedrohliche Riss, der noch zu kitten ist, bleibt im Auge des Betrachters. „Nightmares“ beginnt mit einem soundtrackartigen Intermezzo, welches direkt übergeht in treibende, teils stampfende Beats. Ein atmosphärisches Dickicht der 80er beherrscht „Reset“, welches zweistimmig dargeboten, trotzdem ein bisschen an Erasure erinnert. Behandelt wird hier eine Trennung, welche im Endeffekt nichtmals zwei Freunde zurücklässt. Nicht die Beschreibung, eher das Ergebnis ist von Hoffnungslosigkeit geprägt. „World“ hat neben eingängigen Melodielinien eine kleine Schräge in der Harmonie, hinzu kommt das perfekte Wechselspiel zwischen Lead- und Backing Gesang. „Vampires“ hat durch die Hinzunahme des weiblichen Timbres von Gene Serene (The Frixion) eine ganz besondere Atmosphäre. Während die Musik, mit dezenter Gitarre versehen, langsam fließt, gelingt es mit Wechselgesang und im Duett das Stück zu einem harmonischen Kleinod werden zu lassen.

Fazit: Ein wunderschönes Synth-Pop Album. Die gelungene Verschmelzung von Nostalgie und Moderne ist ein gelungenes Exempel der Harmonie. Treibende Elektronik, weiche Synth-Parts, harmonischer Gesang, durchdringende Flächen, romantische Strukturen, warme Gesänge, galante Ästhetik, allesamt im Wechselspiel mit der Melodie sorgen für einen gefühlvollen Hörgenuss erster Güte. Zwischendrin, in den etwas heftigeren Songs, dürften Vergleiche mit The Crüxshadows nicht fehl laufen. (andreas)