REVIEW

BILL + PHIL „Songs of Darkness and Despair“ (Stoner Rock)

BILL + PHIL

„Songs of Darkness and Despair“
(Stoner Rock)

Wertung: warum macht man sowas?

: 20.01.2017

Label: Housecore Records

Webseite: Housecore Records

Phil Anselmo muss man nicht vorstellen. Bill Moseley allerdings ist bisher weniger als Musiker, denn mehr als Schauspieler in Erscheinung getreten; u.a. bei „The Devil’s Rejects“, „Haus der 1000 Leichen“ und so.

Die beiden haben wohl etwas Weißwein gesüppelt und Bill erzählt Phil, dass er ein paar Songtexte hat; Phil, zur Zeit eher unterbeschäftigt, sagt „Super, habe drei Tage Zeit, lass uns ein paar supergeile Tracks einspielen, aber du singst“. Als Verstärkung holt man sich Kevin Bond (SUPERJOINT), Squizzy Squires (KING PARROT) und Jose “Blue” Gonzalez (SUPERJOINT) und los geht die wilde Reise. Leider verreckt der alte Wohnwagen bereits an der Stadtgrenze.

Der erste Song „Dirty eye“ geht noch in Ordnung, „Corpus Crispy“ hat einen amüsanten Titel, dürfte aber der langweiligste Song sein, den ich seit Jahren gehört habe. Bei „Catastrophic“ ist der Name Programm, denn wieder erkennt man Südstaaten-Doom Rock-Ansätze, die aber so unglaublich belanglos runtergerifft und mit einem echt miesen Soli garniert werden, dass das skippen echt nicht schwerfällt. „Tonight’s the night we die“ ist ein netter Lagerfeuersong, aber wenn man sich über die vorausgegangenen Songs noch immer ärgert, fällt es schwer, sich darüber zu freuen. Diese Album bietet schlicht und ergreifend nichts. Keine Atmosphäre, keine starken Songs und was am schlimmsten ist: keine Leidenschaft.

Ich habe es mir ja abgewöhnt, über schlechte Alben zu schreiben, denn auch wenn es Spaß macht, ist der Arbeitsaufwand, um den Shitstorm nachher lückenlos zu verfolgen, einfach zu groß.

Aber vor diesem Album möchte ich dennoch warnen, denn auch wenn die Werbung auf der Webseite des Labels uns weismachen will, dass es sich um eine „langerwartete Kollaboration“ handelt, ist es nichts als ein besserer Bierdeckel. Fans von Anselmo und seinen Bands könnten leicht in die Falle tappen und ihr Geld für etwas ausgeben, was sie später sicherlich bereuen werden. Und auf dieses Album hat definitiv kein Mensch gewartet, wahrscheinlich nicht mal die Mucker selbst. (chris)