REVIEW

BENEA REACH „Possession“ (Djent/Prog/Metalcore)

BENEA REACH

„Possession“
(Djent/Prog/Metalcore)

Wertung: Gut

VÖ: 22.03.2013

Label: Spinefarm Records

Webseite: Homepage, Facebook, Myspace

Bereits für ihr Debüt „Monument Bineothan“ aus 2006 bekamen die Norweger eine Nominierung für den norwegischen Grammy. Ebenso für ihr Zweitwerk „Alleviat“ von 2008. Der Opener „Awakening“ vom Zweitling kam dann sogar als einer der Hauptsongs auf den Soundtrack des überaus guten Nazizombiefilms „Dead Snow“ und steigerte den Bekanntheitsgrad der Osloer wiederrum. Trotzdem dauerte es dann fast 5 Jahre bis zum vorliegenden Album. Trotz Gigs mit großen Bands wie u.a. Slipknot, Underoath oder dem Dillinger Escape Plan eine gewagte Zeitspanne.
Musikalisch bekommt man hier meiner Meinung nach etwas Besonderes geboten. Eine Mischung aus Progressive Metal und Djent überfallt dich und ist auch von vornherein klar zu erkennen. Neben den typischen vertrackten Songstrukturen warten die Norweger aber immer wieder mit Überraschungen, wie echt starken Hooklines, überraschend gutem Cleangesang oder atmosphärischen Parts, wie in „Crown“ auf. Die typischen Stilelemente des Djent sind in jedem Song vorhanden. Aber um sich abzusetzen muss man auffallen und das gelingt BENEA REACH in fast jedem Song, mit irgendeiner Kleinigkeit. „Crown“ beginnt mit einem Intro wie ein alter Hardcore/Punk-Song, hat aber in der Mitte den bereits angesprochenen atmosphärischen Teil. Im Opener „Woodland“ gibt es cleane Gesangparts, die mich an Björk erinnern. Der 2. Song „The Mountain“ hat absolut starken Cleangesang, der positiv an die starken Zeiten der heimischen Emil Bulls erinnert. Track 3 „Desolate“ beinhaltet völlig überraschend Frauengesang der, teils im Gothicduettprinzip, abwechselnd brüllender Männergesang und klarer Frauengesang, trotzdem absolut nicht aufgesetzt klingt sondern sich, auch später ohne das Gothixprinzip, toll in den Song einfügt. Die Atmosphäre live mit ihren 3 Gitarren und dem Elektrokram umzusetzen sollte nicht das Problem sein. Die spontan gefühlten 10 verschiedenen Gesangsstile von Sänger Ilkka Viitasalo auf die Bühne zu bringen, stelle ich mir dagegen, trotz eines Backingvocalisten, schon sehr schwierig vor. Das würde ich gerne selbst sehen… Jedenfalls hat man mit „Possession“ eine absolut ungewöhnliche Platte in der Hand, die definitiv einiges an Aufmerksamkeit verdient hat. (hendrik)