REVIEW

BAZALT „Resilience“ (Goth Rock)

BAZALT

„Resilience“
(Goth Rock)

Wertung: Gut

VÖ: 30.06.2017

Label: Swiss Dark Nights

Webseite: Facebook / Bandcamp

Nach dem Split der Band Yabanci hat Labelmanager Valerio Lovechio (Guitars, Lyrics, Programming) ein neues Musikprojekt erschaffen. Zusammen mit Yabanci Mitstreiterin Emilia Voltarel (Synths, Sampling, Programming) veröffentlicht er mit „Resilience“ das Debüt von Bazalt. Neben verschiedenen Gastmusikern aus dem Labelumfeld scheint Patrizia Tranchina als die Stimme von Bazalt zu fungieren, schließlich lieh sie zwei Drittel der Songs ihre Stimme.

Das Ensemble ist weit davon entfernt, sich in eine gothische Hängematte zu legen und der südeuropäischen Sonne zu huldigen. Eher definiert man einen modernen Gothic Rock, der sich mit der experimentellen Anfangsphase des Genres verbindet. Zu Beginn des Openers („Resilience“) existieren zunächst krachige Strukturen, welche sich nach und nach einem filigranen Seitenarrangement unterziehen, ähnlich wie es Come with Reverse praktizieren. Mit unter drei Minuten ein heftigeres Stück, welches rasant daherkommt und dennoch reichlich Gimmicks (Programming) integriert hat.

Straighten Gothic Rock bietet „heal“, welches des Öfteren in britischen Gefilden der 90er jagt, durch den weiblichen Gesang und die flirrenden Saiten wird auch ein wenig 80er Siouxsie Flair integriert. Trotz sphärischer Leichtigkeit entsteht ein leicht kühler Windhauch, wobei die Cold Wave Anleihen immer versteckt im Grab der Melodie untergebracht sind.

Bei „Day of the Wicked“ übernimmt Christian Celsi von der Band Stompcrash das Zepter hinterm Mikro. Ein feiner Refrain und Spielerei zwischen Straightness und Harmonie. Im Mark zerbrechlich, in der Struktur hart und kantig.

Das knallende „Masquarade“ erinnert an die besten Zeiten von Christian Death (Remember „Romeo’s distress“?). Agostino Giordano von Geometric Vision übernimmt hier die Vocals und weiß auf ganzer Linie zu überzeugen. Ein rotziger, wütender Song mit den typischen, verspielten Effekten und galanten Batcave/Deathrock-Anleihen. Der Song hat mich zudem an die großartigen Tors of Dartmoor erinnert.

Überraschender Weise ist mein persönlicher Höhepunkt beim galant reduzierten und tief düsteren „Forge“gelandet. Instrumentiert wie eine Wüstenreise zu Bates Motel. Tiefdunkel und mit der tragischen Seite des Western Dark behaftet. Das Schwarze von Cash, transportiert mit den Lorries und dargeboten mit der Eleganz von Incubus Succubus. Großartiger Song.

Galant steigender Spannungsbogen im Intro, bevor die weibliche Stimme exzessive Stimmung mit einem voluminösen Stimmvolumen exzessive Stimmungen verbreitet. Ein dadaistischer Moloch, dessen Eleganz fragmentiert die Harmonie streichelt. So stellt sich „Brainlapse“ dar.

FAZIT: Das neueste Kind aus dem Hause SDN liefert die gewohnte Qualität mit einem gelungenen Genremix. Aufgrund der verschiedensten Einflüsse und der unterschiedlichen Gesangsparts ein sehr abwechslungsreiches und immer spannungsgeladenes Werk. Wie üblich kommt das Werk im schönen, kunstvoll gestalteten DigiPack mit Booklet inklusiver Texte daher. Letztere sind nicht immer leicht lesbar, was nicht unbedingt an der Schriftgröße liegt. (andreas)