APOSTLE OF SOLITUDE
„From Gold to Ash“
(Doom Metal)
Wertung: gut
VÖ: 23.02.2018
Label: Cruz del Sur
Hm, ist es tatsächlich schon drei Jahre her, dass mich „Of Woe and Wounds“ schwerstens begeistert hat? OK, zwischendurch durfte ich APOSTLE OF SOLITUDE auf dem HAMMER OF DOOM bewundern, aber der Name ist offensichtlich für immer in meinem Hirn mir guten Doom verknüpft.
Allerdings entwickelt sich das neue Album eher von Asche zu Gold, denn der Opener „Overlord“ ist ein, im Sinne des Doom, eher verzichtbares Instrumental; „Ruination be thy name“ ist hat irgendwie einen Vibe, dem ich nicht viel abgewinnen kann und klingt mir einfach nicht klassisch genug. Das folgende Instrumental „Autumn moon“ leitet dann aber langsam aber sicher die Kehrtwende ein. „Keeping the lighthouse“ bedient mit seinen wunderschönen Gitarrenharmonien schon recht ordentlich und ich erinnere mich wieder, warum ich APOSTLE OF SOLITUDE so mag, wenngleich der Sound eine zu Stoner-mäßige Attitüde verbreitet. Dann aber zieht die Band nochmals an und es wird bis zum Ende des Albums immer besser; „My heart is leaving here“ ist herrlich schleppend und wunderschön zugleich. „Monochrome (discontent)“ und der letzte Song „Grey farewell“ fügt dem Ganzen noch eine Schippe Epik hinzu und ich fühle mich mitunter an GRIFTEGÅRD oder WARNING erinnert und damit ist klar, dass ich die Songs liebe.
APOSTLE OF SOLITUDE hatten schon immer mehrere Gesichter und das ist auch gut so; ich verfalle der Band aber immer wieder aufs Neue, wenn sie zu epischen Doomballaden ausholen, denn dann gehören sie zu den feinsten Bands des Planeten. Die ersten 11 Minuten und 48 Sekunden des neuen Albums sind für mich verzichtbar, und bei den folgenden 6 Minuten 23 Sekunden bin ich mir noch nicht im Klaren, aber dann habe ich 25 Minuten und 20 Sekunden lang den feinsten Doom auf der Scheibe, die mich mehr als beglücken.
Doomheads sollten dem Album definitiv Gehör schenken, denn es gibt viele Highlights zu entdecken und in der richtigen Stimmung sind die ersten Songs sicher ebenfalls mehr als genießbar. (chris)