REVIEW

VIVUS HUMARE „Einkehr“ (Black Metal)

VIVUS HUMARE

„Einkehr“
(Black Metal)

Wertung: gut

: 23.01.2015

Label: Eisenwald Tonschmiede

Webseite: Facebook

VIVUS HUMARE sind eine deutsche Black Metal-Band, die just via die Eisenwald Tonschmiede ihr Debütalbum veröffentlicht. Bei der Qualität der Musik verwundert es mich auch nicht, dass man das renommierte Label überzeugen konnte, das Album zu veröffentlichen.

Garstiger Black Metal der alten Schule geht mit großartigen atmosphärischen Parts eine perfekte Symbiose ein und was bei den ersten Hördurchgängen etwas befremdlich klang, entfaltet seine unbändige Kraft mit jedem erneuten Hören; die beinahe Post Black Metal-Parts ergänzen die Raserei extrem gekonnt, wie man u.a. bei „Der Schmerz weckt“ oder dem Albumhighlight „Auf morgendlichen Pfaden“ erleben kann. „Traum“ ist der dritte überlange Song im Bunde und die Spielzeiten liegen zwischen neuneinhalb und dreizehn Minuten, aber keine Sekunde erscheint überflüssig oder konstruiert, was sicher eine große Kunst darstellt. Radikale Raserei gepaart mit einem wahrhaft epischen Anspruch, der sich in manchen Chören oder Melodien ausdrückt kommen bei „Auf morgendlichen Pfaden“ am beste zum Ausdruck und diesen Song empfehle ich allen als Anspieltipp!

Die beiden anderen Stücke „In Eos Antlitz“ und „Abstieg in die Tiefe“ sind eher als Intros oder Zwischenstücke zu bezeichnen, die der Atmosphäre sehr zuträglich sind.

Sänger und Gitarrist Mt beherrscht die komplette Palette des Black Metal: kreischen, flüstern, wehklagen, brüllen oder was immer die Situation erfordert, ohne an seine Grenzen zu stoßen. Auch dieser Teil des Albums ist verdammt gut geworden und die verschiedenen Gesangsarten ziehen dich noch viel tiefer in die Stücke, deren Texte mir leider nicht vorliegen.

Wer seinen „archaischen Black Metal“ mit „moderneren“ Facetten angereichert mag, kommt um dieses Album nicht herum. Starkes Debüt und ich bin gespannt auf mehr! (chris)