EMPFEHLUNG, REVIEW

CRONE „Gehenna“ (Melancholic Rock)

  CRONE

 „Gehenna“
(Melancholic Rock)

 Wertung: Empfehlung

 VÖ: 10.10.2014

 Label: Prophecy Productions / Ván Records

 Webseite: Facebook

CRONE ist das Projekt von sG (SECRETS OF THE MOON) und Markus Renzenbrink (EMBEDDED); veröffentlicht wird die EP von zwei der besten Labels, nämlich Prophecy Productions und Ván Records; als Gastsängerin konnte man  Jarboe (SWANS) gewinnen. So, nun haben wir das große Namedropping mal ganz schnell hinter uns gebracht, denn:

die Musik ist brillant.

CRONE erschaffen eine Musik jenseits der gängigen Klischees.

„Houses of Gehenna“ überzeugt in Gänze und vor allem durch den klaren Gesang, der die zarte Musik krönt und mit schönen Melodien aufwarten kann. Bereits bei diesem Song erlebt man zwischen Hoffnung und Traurigkeit alles, was das Gefühlsspektrum herzugeben vermag. Musikalisch explodiert der Song zum Ende hin ich weiß einfach nicht, wo ich diese Art von Musik einordnen sollte. Der künstlerische Anspruch ist hoch, die Musik ernsthaft und melancholisch, die Umsetzung lässt die Tiefe der Emotionen erahnen… hört es euch einfach selbst an!

„Your skull-sized kingdom“ hat durchaus Elemente von TIAMAT und YEAR OF THE GOAT, um euch einige Anhaltspunkte zu liefern, trägt aber eine eigene Stimmung mit sich, die einfach nur als melancholisch-schön zu bezeichnen ist.

„Escher′s Stairs“ ist ebenfalls die vertonte Schönheit namens Melancholie; der Beginn ist zart wie die Erinnerung an eine Liebe, die längst verwelkt ist und deren Schönheit man nur noch aus der Erinnerung heraus erahnen kann. Aber auch, wenn die elektrischen Gitarren einsetzen, dient es lediglich, das Thema weiterzuspinnen und den Hörer auf die Reise zu schicken. Interessanter Weise klingen die Drums mit viel Hall nach 80er Jahre Stadion-Bombastrock, aber der epische Ansatz passt einfach perfekt.

Bei „Dead Man“ unterstützt Jarboe dann sG am Gesang und es passt zu meinem abgekürzten Namedropping, dass man nicht die Person in den Vordergrund stellt, sondern ihre Stimme so einsetzt, dass sie die Atmosphäre beinahe unmerklich ergänzt. Man hört lediglich, dass eine neue Facette zum Sound kommt, weiß aber anfangs nicht, was das ist, bis man die Anlage dann richtig aufreißt und sie zum Ende hin etwas mehr Raum bekommt.

CRONE arbeiten an Songs mit den Händen eines Bildhauers und weniger mit der Präzision des kalten Stahls eines Skalpells und heraus kommen warme Kunststücke, aus denen heraus man das Leben spürt. Großartig. (chris)