LIVEBERICHT

ZITA ROCK AND FOLK :: Zita geht im Regen unter

am 18. + 19.06.2011 in der Zitadelle Spandau – Berlin
u.a. mit: Apocalyptica, Eisbrecher, Blutengel, Project Pitchfork, Zeraphine, Mono Inc., Zin, Schandmaul, Samsas Traum, End Of Green, Teufel, QNTAL
Info: www.zita-rock.de

Zita geht im Regen unter – So oder so ähnlich war das Wochenende in Berlin zu beurteilen. Nach einem höllisch heißen Wochenende letztes Jahr, wurde das Zita dieses Jahr leider Opfer von ergiebigen Regenschauern. Dabei waren jedoch viele Bands vom Wettergott mit etwas wohlwollen in Form von trockenen Momenten gesegnet. Gerade diesem „Schietwetter“ ist es wohl leider auch zu verdanken, dass die Besucherzahlen wohl nicht ganz auf dem Niveau vom letzten Jahr lagen. Am Lineup dürfte es eigentlich nicht gelegen haben. Wenn schon QNTAL zum Beispiel „nur“ als Anheizer am zweiten Tag starten durften, dürfte man großes erwarten. Besonders hatte der zweite Tag überhaupt die spielfreudigeren Bands, so mein Eindruck.


Nicht dass die Bands vom Samstag sich nicht auch ins Zeug gelegt haben. Aber um bei dem Sauwetter noch zu beeindrucken und die Leute am Gehen zu hindern. Wer holt sich schon gern für bezahltes Langweilen im Regen auch noch eine Lungenentzündung oder wenigstens eine Erkältung ab. Auch waren dafür gerade ZERAPHINE, MONO INC. oder auch besonders EISBRECHER bei dem besseren Wetter mit mehr Arbeit hinsichtlich der Autogrammstunden beschäftigt. Von APOCALYPTICA mal abgesehen, die nämlich gar nicht erst Autogramme geben wollten (durften?), waren die Schlangen für alle anderen Bands am Sonntag eher überschaubar. Schade eigentlich. Denn mit viel Arbeit, viel Ehr wurden sie somit nur vor der Bühne begrüßt und gefeiert.


Gerade END OF GREEN oder auch SAMSAS TRAUM haben neben APOCALYPTICA für sehr viel Wirbel im Publikum sorgen können. Waren am Samstag noch PROJECT PITCHFORK nebst EISBRECHER die besten Bands auf der Bühne, war am Sonntag der Headliner mit mehr Konkurrenz im Feld ein hartes Rennen gegangen. Während nämlich QNTAL als einzige Band wohl kompletten Sonnenschein genießen konnte und auch die Flötentöne sich bei dem leichten Wind gut über den Köpfen und in den Ohren vernehmen ließen, waren später oft Regenschirme und fette Tropfen echte Störenfriede.


Somit war der einzige Kaffee-Stand des Geländes der einzige des Tages an dem man gemütlich 30-45Min. auf sein Heißgetränk und/oder Crêpes hat warten müssen. Der Kaffee Crema war es WERT. Positiver Nebeneffekt: die Anzahl der Ausfälle im Publikum, bedingt durch zu viel Sonne und Alkoholkonsum war extrem gering. Mir sind gerade mal zwei Schnappsleichen aufgefallen.


Einhellig herrschte auch unter den anwesenden Fotografen und vielen Gästen die Meinung, dass die Musik an dem Wochenende mehr noch klanglich im Vordergrund stand. Dass Lautstärke gleich Qualität bedeutet, wurde erfolgreich wiederlegt. Selbst in der ersten Reihe hat man auch ohne Gehörschutz gut aushalten können und viele Fans, vor allem aber am weniger regnerischen Samstag haben dort von Anfang bis Ende ausharren können ohne sich eventuell einem Tinitus oder anderen Unannehmlichkeiten beugen zu müssen.


Besonders für Klangfetischisten war damit auch APOCALYPTICA ein absolutes Highlight. Mit zum Beispiel „Nothing Else Matters“, von „Metalica“ entliehen, wäre nur mit Lautstärke nichts zu gewinnen gewesen. Respekt!!! Allein das war die Reise nach Berlin wert. Aber ebenso die leicht spitzen mit unter „böszüngigen“ Kommentare des ehemaligen Checkers, Alex, waren am Vortag mit viel Schmunzeln ein Genuss. War doch vor ihm z.B. nur eine Formation, die mit mäßigem Gesang und viel Haut auf der Bühne von den Schwächen abzulenken suchte. Auch war es leider der Lokation oder vielmehr den Anwohnern drum herum zu verdanken, dass jeweils bereits um 22Uhr Feierabend war. Dafür hatten natürlich die Nachtschwärmer dann genügend Zeit, auch noch in den Clubs der Hauptstadt feiern gehen zu können oder aber sich auf den nächsten Tag vorzubereiten.


Indes war die Zitadelle zu Spandau/Berlin wieder einmal eine hervorragende Lokation. Die Organisation wurde zu den Jahren davor noch ein Stück verbessert. Schade, dass dem nicht durch mehr Besucher und besseres Wetter Rechnung getragen wurde. Die Besucher, die dort waren, werden sicherlich begeistert nach Haus gefahren sein und nächstes Jahr wiederkommen. Wenn sie denn trocken geblieben sind.

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