INTERVIEW

SECONDHAND CHILD :: Hauptsache es rockt

Die Band SECONDHAND CHILD hat kürzlich mit dem neuen Album “Chapter I: Spontaneous Human Combustion)” das Jahr 2011 eindrucksvoll ausklingen lassen. Die aus der Schweiz stammenden Jungs überzeugen durch einen ausgesprochen facettenreichen Sound, der von Rock`n`Roll über Nu Metal bis hin zum fetten Thrash alles zu bieten hat. In den folgenden Zeilen könnt ihr ein Interview lesen, welches wir mit den beiden Sängern K und Stevie Boy geführt haben. www.secondhandchild.ch (michi)

 

Stellt bitte die Band und die Mitglieder vor!
K: Wir sind „Secondhand Child“ aus Basel, nennen uns nun bevorzugt „ShC“ (einfach nur so, weil es kürzer ist) und machen gitarrenlastige Musik der rockigen Art, wobei jedes Bandmitglied seine eigenen Einflüsse mit einbringt. Diese Mitglieder sind:

Tillian Meier:
Der musikalische Kopf der Band, welcher die Grundlage für die meisten Songs geliefert hat. Sein Stil ist unverkennbar, seine Riffs eingängig und seine Erscheinung gleicht derjenigen eines schlanken Kuschelbärs.

Jolion Ridges:
Die unterstützende Kraft hinter Tillian und gleichzeitig der „Verfeinerer“ aller Songs. Innerhalb der Band hat er ganz klar das „feinste Gehör“, wobei er auch derjenige ist, welcher immerzu für eine gewisse Härte sorgt und dem Sound seinen Groove verleiht. Äußerlich ein Kuschelbär.

Pascal Schelker:
Seit Mai 2011 unser Benjamin oder Nesthäkchen am Bass, welcher für die nötigen Akzente im Zusammenspiel mit den Drums sorgt. Sein Auftreten mag leicht Furcht einflößend sein, vor allem wenn er seinen inneren „Undertaker“ raushängen lässt, doch innerlich ist auch er…ein Kuschelbär.

Steven Salama:
Seit Januar 2011 ist Stevie Boy als zusätzlicher Sänger zur Band gestoßen. Seine Stärken sind cleaner, hoher Gesang, sowie sein Talent vollkommen befreit mittels Sprechgesang drauf loszureimen. Er ist ein sympathischer Freak mit großer Klappe, welcher sich bei näherem Betrachten als Kuschelbär entpuppt.

Kurt Meinicke:
Der andere Sänger (ich aka K), den man schon von den Demos und dem ersten Album her kennt. Zu den Stärken gehören vor allem Screams und Shouts sowie cleaner, tieferer Gesang. Ebenfalls ein totaler Freak, der auf der Bühne gerne den Psychopathen raushängen lässt …vor allem, weil er Privat ein Kuschelbär ist.


Erzählt uns was zu eurer Bandgeschichte!

K: „Secondhand Child“ gibt es unter diesem Namen seit September 2005. Im ersten Halbjahr 2011 wurde dann eben der zusätzliche Sänger in die Band aufgenommen und ein neuer Bassist engagiert, nachdem unser früherer Bassist im Februar aus der Band ausgetreten ist. Stilistisch gesehen haben wir uns schon immer gerne zwischen Stühle und Bänke gesetzt und scheren uns auch heute nicht um Genre-Klassifizierungen, denn im Vordergrund soll immer der Spaß an der Musik stehen. Unser Ziel ist es, dass das Publikum sich an unseren Konzerten friedlich aber dafür richtig austoben kann.


Charakterisiert eure Musik.

K: Die Musik ist eine Mischung aus den Vorlieben der Bandmitglieder. Das Motto lautet „Hauptsache es rockt, kommt aus dem Bauch heraus und macht Spass!“. Genaue Genre-Bezeichnungen können wir auf uns bezogen gar nicht bieten und lassen das lieber andere definieren. Wir nehmen einfach überall das heraus, was uns gefällt, rühren das ein paar Mal kräftig um, und heraus kommt unser typischer Sound. Klingt einfach, oder?

Stevie Boy: Durch das wir alle in unserem Werdegang von unterschiedlichen Künstlern beeinflusst wurden, ist das, was bei uns rauskommt, sicherlich sehr überraschend und wird kein Kopf nicht im Takt mit nicken lassen. Da wir ebenfalls hinter den Liedern stehen und den Sound machen, den WIR wollen und uns gefällt, nehmen wir auch keine Rücksicht darauf, was Kritiker meinen. Es ist unser Ding, das wir durchziehen, Like us or Hate us (lacht)

 


Wo liegen eure größten Einflüsse? Die Mixtur an Stilen, die man bei euch hört, lässt unzählige verschiedene Musikrichtungen erahnen!?
K: Die größten Einflüsse liegen sicher im Punk-, Metal-, Thrash- und Hardcore-Bereich. Inwiefern man nun unsere Lieblingsbands – die bei jedem Mitglied etwas anders aussehen – heraus hört, ist für uns selbst schwer einzuschätzen. Unter anderem hören wir selbst Bands, wie „System Of A Down“, „In Flames“, „Lamb Of God“, „Maximum The Hormone“, „Die Ärzte“, „Prodigy“, „Machine Head“,“Ministry“, „Rammstein“ und viele, viele mehr.


Warum sollen die Fans ausgerechnet in eure Musik investieren und eure CD kaufen und auf eure Gigs kommen?

K: Naja, die Fans dürfen selbstverständlich auch andere Musik hören. Wir wollen niemanden zwingen, sich ein ShC-Album zuzulegen. Doch wer nicht in unsere Musik investiert und an unsere Gigs kommt, der verpasst etwas Eigenständiges sowie eine Menge Spaß. Wir nehmen halt alles mit Humor, auch wenn die Texte immer wieder mal ernstere Dinge thematisieren. Ohne Augenzwinkern geht bei ShC halt gar nichts, und dies wird mit unserem speziellen Genre-Mix hoffentlich auch gut auf den Zuhörer übertragen. Unsere Live-Konzerte bestätigen dies bisher jedenfalls. Außerdem ist unsere CD nicht teuer, und als MP3-Download sogar noch billiger!


Was geht nach dem Albumrelease bei euch ab an der Livefront?

K: Wir sind dabei, Gigs an Land zu ziehen. Als Nächstes steht ein Konzert am 21.01.2012 an, aber was danach kommt, können wir erst kommunizieren, wenn alles unter Dach und Fach ist. Sicher ist, dass wir uns in diesem Jahr sicherlich nicht zurücklehnen werden, denn wir wollen mit allen Mitteln und so oft es nur geht auf uns aufmerksam machen.


Wenn ihr 5 Jahre in die Zukunft schaut, wo seht ihr euch dann?

K: In einem Spiegel … wie heute auch schon (lacht). Aber im Ernst: Das kann keiner von uns so genau sagen. Am liebsten würden wir uns auf großer Welttournee sehen, doch wir sind Realisten und wollen stets auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Das wiederum soll aber nicht heißen, dass wir es nicht versuchen werden, so große Kreise wie nur irgendwie möglich zu ziehen.


Wie kam es dazu, dass ihr einen Song zum neuen Film „Laid To Rest 2“ beigesteuert habt?

K: Durch unseren Manager hatten wir Kontakt zum Regisseur und Produzenten des Films. Wir haben angeboten, einen Song zu schreiben, und die Macher hinter „ChromeSkull: Laid to Rest 2“ waren interessiert. Als ihnen der Song dann auch wirklich so gut gefiel, dass sie ihn im Film benutzen wollten, waren wir einfach nur glücklich …und auch ein bisschen stolz darauf.

Stevie Boy: Da wir mit dem Lied „Going Postal“ schon einmal einen Song für einen Film beigesteuert haben, war es für uns naheliegend, an dieser Sache dran zu bleiben und durch die Zusammenarbeit mit Nando Rohner (unserem Manager) hatten wir die einmalige Gelegenheit bekommen, einen Song zum neuen Laid To Rest Film beizusteuern. Als wir aus den Staaten bescheid bekamen, dass der Song Robert Hall aus dem Sessel gehauen hat und er den Song im Film sehr gerne verwenden möchte, war es ebenfalls naheliegend, einen passenden Clip zu drehen, den wir in unserm Bandraum zusammen mit Martin Schärer drehten. Robert Hall war davon so begeistert war, dass er sich persönlich die Arbeit machte und noch passende Filmszenen hinzufügte.

 

Auch euer Albumtitel (übersetzt Spontane Menschliche Selbstentzündung) scheint sich ja mit einem filmreifen Thema zu beschäftigen, wie kam es dazu? Kennt ihr vielleicht jemanden, dem so was vielleicht passiert ist?
K: Hahaha… nein, wir kennen niemanden, dem das passiert ist. Zum Glück! Wobei es ja auch heute noch immer nicht klar ist, ob es sich bei der spontanen Selbstentzündung um ein Phänomen, ein Gerücht oder eine urbane Legende handelt. Uns interessierte hauptsächlich die Abkürzung, welche mit derjenigen unseres Bandnamens übereinstimmt. Und auch thematisch passte der Titel, da wir das Publikum mit unserer Musik und an unseren Konzerten sinnbildlich zum Explodieren bringen wollen.


Seid ihr selber auch große Horrorfilm Freaks?

K: Der große Teil von uns besitzt tatsächlich eine große Affinität gegenüber Horrorfilmen. Ich selbst bin dabei wohl der größte Horror-Freak und bin inzwischen wohl auch ziemlich abgehärtet, was filmische (und fiktive!) Gewalt angeht. Es war für mich schon immer eine Faszination, wenn Filme es tatsächlich geschafft haben, mir eine Riesenangst einzujagen. Auch, wenn Angst an sich kein angenehmes Gefühl ist, so macht es doch tierischen Spaß, dieses Gefühl in absolut sicherem Rahmen (für einen selbst) zu provozieren.

Stevie Boy: Ja sicher doch! Vor allem unser Kurt ist den Horrorfilmen mit Leib und Seele verschrieben, der kennt wirklich alle Horror- und Slasher-Filme!


Welche 5 Alben würdest du jedem auf der Welt empfehlen und welche 5 würdest du vernichten, wenn du könntest?

K: Empfehlungen (= eine aktuelle Moment-Aufnahme):
„…And Justice For All“ – Metallica
„Elect The Dead“ – Serj Tankian
„Buiiki Kaesu“ – Maximum The Hormone
„Liebe Ist Für Alle Da“ – Rammstein
„Wrath“ – Lamb Of God
Vernichtungen:
Ach, ich kann grundsätzlich mit diversen Musikern nicht viel Anfangen. Dazu gehört beispielsweise Lady Gaga. Aber die Musik oder Kunst von jemandem zerstören, wenn man selbst Musiker ist, das geht einfach nicht! Der Grund dafür ist ganz einfach: Egal, wie schlecht ich etwas finde, oder wie sehr es mir persönlich auch auf den Sack geht, ich habe grundsätzlich Respekt gegenüber allen Musikern, die eigene Musik erschaffen!


Ergänze folgenden Satz: „Wenn ich Musikminister wäre…“

K: …würde es jedes Wochenende im TV einen „Metalhead-Stadl“ geben!

Stevie Boy: Würde ich eine McGig Konzerthallen-Kette gründen, bei der jeden Tag hochkarätige Acts abrocken und jeder Tag ein GUTER Partytag werden würde. Mit reichlich Sex, Bier und Rock n’ Roll!!!.