EMPFEHLUNG, REVIEW

NILE „The Underworld Awaits Us All“ (Death Metal)

NILE

„The Underworld Awaits Us All“
(Death Metal)

Wertung: Empfehlung!

VÖ: 23.08.2024

Label: Napalm Records

Webseite: Homepage / Instagram / Bandcamp

5 Jahre! So lange musste ich noch nie auf ein neues Album der Pseudoägyptologen von NILE warten. Könnte natürlich mit den Neuzugängen, u.a. Dan Vadim Von, der aktuelle Gitarrist von Morbid Angel, zu tun haben, obwohl die beide auch erst dieses Jahr dazugekommen sind. Oder auch mit dem Labelwechsel. Na ja. Eigentlich auch wurscht, denn von NILE bekommt man immer was man erwartet.

Technisch anspruchsvoller, brutaler Death Metal mit pseudoägyptischen Anklängen.

Und das wird auch auf Album Nummer 10, welches auch den Einstand bei Napalm Records darstellt, mit dem „süßen“ Namen „The Underworld Awaits Us All“ geboten.
Das erste was mir bei den Vorabsingles auffiel war der glasklare, aufgeräumte Sound, der trotzdem völlig NILE-typisch ist. Da habe ich mich direkt aus zwei Gründen auf die Scheibe gefreut. Erstens hatte ich gar nicht auf dem Schirm, das ein neues Album ansteht und zweitens hat mir der erste Song mit dem knackigen Titel „Chapter For Not Being Hung Upside Down On A Stake In The Underworld And Made To Eat Feces By The Four Apes“ in seinen nicht mal vier Minuten mächtig das Esszimmer poliert.
Auf dem Album folgt als Track 3 das nicht mal zweiminütige „To Strike With Secret Fang“, welches noch brutaler ausfällt. (Beide unten als Video zu sehen)
Einzig kürzer ist mit 1:18min noch das schöne, ruhige Instrumental „The Pentagrammathion of Nephren-Ka“, welches dann wohl den Kreis zum Debüt schließt, nehme ich an.
Ansonsten bewegt man sich zwischen den üblichen ca. vier Minuten plus und herrlichen 8:36min beim Titelsong.
Ich muss gestehen, dass ich in den ersten paar Durchläufen, trotz der geilen Produktion, ein wenig Probleme mit der Scheibe hatte. Nicht falsch verstehen, bis ich sage, dass NILE ein schlechtes oder gar unwürdiges Album vorgelegt haben, müsste schon noch so einiges passieren. Aber anfangs blieb wenig hängen und außer dem Sound, habe ich mich gefragt, warum ich jetzt grad dieses Album und nicht eines meiner 3 liebsten (Black Seeds Of Vengeance, In Their Darkened Shrines, Those Whom The Gods Detest) hören soll.
Ich habe jetzt gute 10 Durchgänge hinter mir. Und? Ich höre erstmal nur noch diese Scheibe. Sie ist mit jedem Durchlauf gewachsen und bietet viel. Knackige Granaten, ein kurzes akustisches Gitarreninstrumental, abwechslungsreiche lange Songs und eben alles das was ich von NILE haben möchte. Mit dem männlichen Klargesang, z.B. in „True Gods Of The Desert“ war ich direkt d´accord, aber mit dem weiblichen Klargesang im gleichen Track habe ich so meine Probleme. Nicht weil er weiblich ist, sondern mit seinem Sound und Platz im Mix. Aber das wiegt kaum so schwer, dass ich diese Scheibe nicht trotzdem empfehlen muss!
Nach einem holprigen Start, bin ich jetzt völlig von dieser Scheibe eingenommen und begeistert. Ich hoffe das hält noch lange an! (hendrik)