REVIEW

MORTAL TERROR „Creating Destruction“ (Thrash Metal)

mortal_terror_creating_destruction_coverMORTAL TERROR

„Creating Destruction“
(Thrash Metal)

Wertung: gut

: schon zu haben

Label: Unholyfire Records

Webseite: Facebook

30 Jahre… das ist eine verdammt lange Zeit im Musikbusiness und MORTAL TERROR sind genau diese Anzahl an Jahren dabei und werden kein bisschen leise. 5 Alben, 2 EPs und 6 Demos hat die Kasseler Combo in ihrer Lebenszeit zur Welt gebracht und das letzte Album „We are the damned“ lief damals schon gut rein.

Mit „Creating Destruction“ legt man allerdings eine Schippe drauf, was unter anderem an dem Song „Too old to die young“ liegt: erstens war das mein Motto zu meinem letztjährigen runden Geburtstag, bei dem wir es ganz ordentlich haben krachen lassen und ich finde es nett, dass nicht nur ich so denke. Zum anderen ist es aber auch der Song an sich: weniger Thrash als gewohnt, aber ein total geiler Heavy / Speed Metal-Bolzen, der definitiv mit einem Platz auf meinem Mixtape des Jahres geadelt wird. Geile Gitarren (inklusive doppelläufiger Riffs), ein cooler Groove und geiler Text. Das ist schon ziemlich geil. Ich habe erst gedacht, dass man extra für diesen Song den Gesang etwas weniger extrem gestaltet hat, aber auch bei den anderen Songs kommt weniger der von mir heraufbeschworende D. Tardy zum Zuge, sondern eine kraftvolle, rauchige Stimme, die perfekt zum Thrash der Band passt und ihr einen Mitneunziger Thrash-Feeling verleiht.

Weiterhin kann man auch noch mindestens zwei weitere Liebeserklärungen auf dem Album finden: wer wissen will, welche Thrash-Alben man kaufen sollte, um sich einen echten Thrasher zu nennen, findet in bei „Violent Years“ alle Hinweise… aber irgendwie ist es schon spannend, dass MORTAL TERROR als Band die Geburten vieler erwähnter Alben erlebt hat. Eindeutig too old to die young. Beim Titeltrack „Creating Destruction“ bekennt man sich frei dazu, dass die Straße vielleicht nirgendwo hinführt, aber man liebt, was man tut. Viel besser und positiver kann man seine Lebenseinstellung und Leidenschaft nicht proklamieren; jedenfalls ist für mich keine Bitterkeit zu erkennen und das ist auch gut so.

Nach 30 Jahren hat man es auch endlich geschafft, die Bandhymne und gleichzeitig ersten Song der Bandgeschichte auf ein offizielles Album zu wuppen… voila: „Mortal Terror“ ist der fleischgewordene Rausschmeißer und beendet ein ziemlich cooles Album. Wenn METALLICA mit annähernd so viel Herzblut an das neue Album gehen würden, hätten wir nix zu befürchten.

Das starke an dem neuen Album ist, dass man nicht nur thrashig knüppelt, sondern auch eine ordentliche Portion Heavy Metal mit einarbeitet und durch manch mutige Idee ein abwechslungsreiches Album aufgenommen hat, welches Bay Area-Jünger und Metaller gleichermaßen entzücken dürfte. Ich bin jedenfalls entzückt. (chris)

https://youtu.be/MGFaB4szElk