EMPFEHLUNG, REVIEW

KANKAR „Ascension“ (Black Metal)

KANKAR

„Ascension“
(Black Metal)

Wertung: Empfehlung!

VÖ: 08.12.2023

Label: Eisenwald / House Of Inkantation

Webseite: Bandcamp / Instagram / Spotify

Das thüringische Black Metal Duo KANKAR ist mir seit letztem Jahr durch ihr Debüt  „Dunkle Millenia“ von 2021 bekannt, was mich zugegebenermaßen eher weniger begeistert hat. Trotzdem wollte ich die neue Scheibe sofort hören, da ich Band auf jeden Fall interessant fand. Im Laufe dieses Reviews habe ich mir allerdings die erste Scheibe auch noch zu Gemüte geführt und ich muss mich rückwirkend selbst korrigieren. Durch das Hören von „Ascension“ habe ich in die Band und dadurch auch mehr Zugang zum Debüt gefunden.
Ihr atmosphärischer Black Metal klingt auf dem Debüt noch etwas roher, unterscheidet sich auch musikalisch etwas. Riffs und Spielweise sind größtenteils gleich geblieben, aber auf dem Nachfolger sind Einflüsse aus dem Gothic/Wave-Bereich hinzugekommen, die sich vor allem im klaren Gesang bemerkbar machen, welcher mich direkt abholt und voll bei mir punktet. Am besten gelungen finde ich ihn im Track „Morgensonne I“, welcher dadurch auch zu einem meiner beliebtesten Tracks des späten, ausgehenden Jahres geworden ist. Auch musikalisch ist hier eine Veränderung in Richtung Gothic Rock zu vermerken, die auf dem Vorgänger noch nicht so präsent, aber im Nachgang durchaus absehbar ist.
Die Songtitel finde ich sehr interessant. Abend- und Morgensonne gibt es hier im Wechsel, wobei wir mit der Abendsonne starten und dadurch 3 Morgen- und 4 Abendsonnen genießen dürfen, bevor das Album mit dem Sonnenuntergant schließt, bei dem auch Martin von Mosaic seinen Gesang beisteuert, was dem Track noch mehr Tiefe verleiht. Falls ich richtig liege, hört man ihn zuerst direkt im Intro des Songs. Klingt echt gut und passt auch zum Track.
Wenn ich das Album so durchskippe, möchte ich behaupten, dass die Morgensonne etwas melodischer ausfällt und rockiger gehalten ist und die Abendsonne eher den metallischen Hörer interessieren könnte. Sogar der Sonnenuntergang hebt sich noch etwas von dem Prinzip ab.
Den Sound finde ich auch sehr gelungen und er passt wirklich richtig gut zm Mix, der mir auch gut gefällt.
Vielleicht liegt es an der eher geringeren Eingangserwartungshaltung, dass mich „Ascension“ so überfährt, aber diese Scheibe ist auch für sich wirklich stark. Ich finde es gut, werde ich doch zum ausgehenden Jahr von Eisenwald durch Wolfhetan (Review hier) und auch KANKAR nochmal sehr positiv überrascht, was den nicht lupenreinen Black Metal angeht. Vielen Dank an das Label und die Musiker. KANKAR haben sich auf jeden Fall in meiner persönlichen Liste gewaltig nach oben gearbeitet. (hendrik)