REVIEW

HELIX NOIRE „Becoming The Cure (EP)“ (Metal)

HELIX NOIRE

„Becoming The Cure (EP)“
(Metal)

Wertung: Sehr gut

VÖ: 24.10.2025

Label: Eigenproduktion

Webseite: Instagram / Facebook / Bandcamp

Auch wenn ich mit „Becoming The Cure“ die Debütveröffentlichung einer Band vorliegen habe, die dieses Jahr gegründet wurde, sind hier erfahrene Musiker am Werk. Kai und Anselm haben auch schon bei SHOCKGNOSIS (Review letztes Album hier) und BY A STORM (Review letztes Album hier) zusammen musiziert. Und beide sind auch noch in anderen Projekten beteiligt. Wie auch schon bei SHOCKGNOSIS bewegt man sich in den Universen zwischen Modern und Groove Metal. Im Gegensatz zur letzten SHOCKGNOSIS, mit der man relativ gut vergleichen kann, weil sie nicht ewig voneinander entfernt sind, geht man bei HELIX NOIRE „erwachsener“ zu Werke. Für mich persönlich hat das Vor- und Nachteile. Erwachsener würde ich hier in dem Sinne benutzen, dass man sehr eigenständig vorgeht. Weder Riffs noch Melodien lassen mich direkt an eine bestimmte Band denken. Wenn ich ein Review vorliegen hätte, wo jemand Slipknot, Fear Factory oder andere Bands aus dem groben Bereich, als Vergleich heranzieht, würde ich direkt denken, dass man nicht wirklich hingehört hat. Musikalisch würde mir keine Band einfallen, die man als standhaften Vergleich nehmen könnte. Ein einziger Bandname kommt mir in den Sinn, aber auch ausschließlich auf den Gesang bezogen. Stimmlage und Phrasierung von Anselm erinnern mich an einigen Stellen, nicht durchgängig, an Marcus von HEAVEN SHALL BURN. Mit dem Vergleich wird er hoffentlich gut leben können. Auf jeden Fall erkenne ich, dass er sich viel Mühe mit seinem Part der Scheibe gegeben hat, da er viele Spuren benutzt hat. Er doppelt sich oft selbst und arbeitet dabei mit unterschiedlichen Stilen oder tiefem und höherem Gesang. Oder er wiederholt sich selbst an der Stelle, wo die Hauptstimme eine Pause hat, wie z.B. in „King Of The Unborn“, welcher übrigens zusätzlich mit einem unerwarteten aber passenden Solo aufwartet. Auch das „Stimmenwirrwarr“ am Ende des Songs gefällt mir sehr gut. Der Nachteil des „erwachseneren“ Songwritings liegt für mich darin, dass die Scheibe von Shockgnosis derber, etwas fetter und kompromissloser rüberkam. Zumindest bei mir.

In der Mitte der 5 Songs kommt dann mit „The Rotten“ mein Favorit. Allein der unerwartete Blastbeat packt mich ordentlich am Hals. Die hohen Gitarrentöne in der Strophe, die megageil eingesetzt sind, heben den Song vom Rest ab. Hier agiert man aus meiner Sicht im Ganzen am „erwachsendsten“! Die verschiedenen Parts passen sehr gut zusammen und der Blast der den Song mit einem wunderschönen langen Growl beendet, schließt den Kreis. Danke, für diesen Song! Bei diesem Track passt der gesangliche Vergleich zu HSB meiner Meinung nach auch am ehesten.

Bei „Schizophrenia Of The Righteous“ bekommt man von der Gitarre nochmal eine andere Seite zu Gesicht, was auch auf den Closer „Divine Providence“ zutrifft, der zudem auch gesanglich nochmal mit unerwartetem aufwartet.

Ich hoffe, dass ein eventuell kommendes Album diese Schiene beibehält und 50% der Songs in die Richtung von „The Rotten“ gehen. Go, HELIX NOIRE! (hendrik)