REVIEW

ERDE „Böse Zeit“ (Neofolk)

ERDE

„Böse Zeit“
(Neofolk)

Wertung: Gut

VÖ: 2014

Label: Steinklang

Webseite: www.steinklang.at

ERDE ist eine Martial / NeoFolk Band die man ehemals auch unter dem Namen SVALBARD kennengelernt haben könnte.  Das Album „Böse Zeit“ ist unter Mithilfe anderer Ost-Europäischer Bands wie u.a. MOON FAR AWAY, MAJDANEK WALTZ, PRAGNAVIT, SEVAST entstanden und zeigt sich dadurch bemerkenswert abwechslungsreich.
Die ersten Klänge des Albums könnten einem auch vermitteln es hier mit einem Mittelalter Musik Album zu tun zu haben, denn das Intro namens „Zur Freiheit“ wird durch sehr Dudelsack dominierte Klänge bestimmt. „Unruhevollen Jugend“ ist folgend ein Stück, dass ganz anders erscheint. Hier sind es tolle rhythmische elektronische Klänge, die eine sehr eingängige Melodie erklingen lassen. Der Gesang ist auch sehr interessant, wer aber anhand des deutschen Songtitels einen entsprechenden Text erwartet wird enttäuscht, denn dieser erklingt in englisch.  Irgendwie hat dieses Stück so einen 90s Dark Wave Touch, der mir sehr gut gefällt. „Der Wind“ mit SEVAST ist dagegen wieder mit vielen klassischen akustischen Instrumenten gefüllt. Hier erklingt in Begleitung von einigen bombastisch ertönenden Sounds ein sehr hart und bestimmt wirkender russischer Text. Die Mischung ist in Summe sehr interessant und alles andere als gewöhnlich. „Masters Of Silence“ ist dann wieder ein sehr poppiges Stück welches durch seine Eingängigkeit erfreuen kann.

So ist dieses Album immer wieder sehr wechselhaft und fordert den Hörer permanent mit neuen musikalischen Finessen. Stilistisch ist dieses Album unglaublich schwer einzuordnen. Die Mischung aus mittelalterlichen Sounds, brachialem Military Industrial und Neofolk erzeugt eine sehr spannende Mixtur. Immer wieder werden klassische Instrumente verwendet die althergebrachte Melodien spielen und dadurch innerhalb des Martial Bombasts eine ganz besondere Note bekommen.

„The Raven“ ist mit der wundervollen weiblichen Stimme unbestritten eines der am markantesten heraus stechenden Titeln aus diesem Album. Die filigrane aber kräftige Stimme hebt sich genial vom brachialen Sound ab und bietet eine unglaubliche Kontrast Landschaft. Beim Finale des Albums „Try Angaly“ konnte man sogar eindrucksvoll einen traditionellen Song mit Unterstützung eines Kirchenchors aus Minsk darbieten.  Ich habe einige Durchgänge gebraucht um mich diesem Album anzunehmen. Doch letztlich muss ich sagen, dass dieses Album von mal zu mal immer besser wurde und wohl auch noch weiter werden wird. Solltet ihr auf jeden Fall mal anhören wenn sich die Gelegenheit bietet!. (michi)