DEFLOWERED
„Lysergic Snuff Dreams“
(Goregrind)
Wertung: Empfehlung!
VÖ: 20.09.2024
Label: Next Level Sickness Records
Die Texaner DEFLOWERED gründeten sich bereits 2012 und haben außer einer Demo, einer Split und zwei Singles bereits zwei Alben veröffentlicht. Nach dem ersten Album folgte 2016 eine 5 Jahre umfassende Pause, bevor man sich wieder zusammenfand und 2023 das zweite Album veröffentlichte. Nun erschien am 20. September auf allen bekannten Streaming Plattformen mit „Lysergic Snuff Dreams“ eine 6 Songs umfassende, knapp 16-minütige EP, die als physische Variante über Next Level Sickness Records erscheinen wird.
Auf den ersten Reinhörer erinnerte es mich direkt an VILE IMPREGNATION (meine Review zu deren Album „Slave“ lest ihr hier: https://magazin.amboss-mag.de/vile-impregnation-slave-brutalslam-death-metal/ ). Weniger slamig und etwas stumpfer zwar, aber dafür schön gleichbleibend treibend im Mid-Tempo des Goregrinds. Was im Gegensatz zum letzten Album direkt heraussticht, ist die etwas klarere Produktion. Nicht mehr ganz so matschig, differenzierter. Wer diesen Satz soeben las und und glasklare Tech-Death-Produktion erwartet, hat das Prinzip Goregrind nicht ganz auf dem Schirm. Also keine Angst, es ist nicht zu viel. Der Dreck an den Wänden des Folterkellers ist noch spürbar beim Hören. Vor den Songs dürfen natürlich Intros nicht fehlen. Mal sind aggressive weibliche Stimmen zu hören, seltener männliche. Mehr will ich dazu nicht verraten, überzeugt euch selbst und findet vielleicht sogar heraus, wo die Intros herkommen. Nur soviel, die Länge der Intros, die an den Songs anhaften und daher nicht skipbar sind, ist nicht zu lang, wodurch die Intros nicht Gefahr laufen nervig zu werden. Die Instrumente sind gut abgestimmt, die Snare an manchen Stellen schön umgedrehter-10-Liter-Eimer mäßig und die Vocals variieren zwischen Growls, Pig Squeals und sogar Predator Growls in einer ansprechenden Abwechslung. Würde ich „Slave“ von VILE IMPRAGNATION für Neuankömmlinge in diesem musikalischen Untergefilde als schwer zugänglich beschreiben, ist hier der Zugang direkt möglich, auch wenn man weniger mit Grind zu tun hat. Die Stimmung der EP ist nicht so düster-bedrückend wie die des zuvor erwähnten „Slave“, aber das war hier meiner Meinung nach auch gar nicht der Plan.
Gradliniger Vorwärts-Goregrind zum Abfeiern war eindeutig das Ziel und das wurde einwandfrei umgesetzt. Eine absolute Empfehlung für Fans von Goregrind, Slam und ähnlichen Genres / Subgenres und darüber hinaus für alle, die einen Fuß in diesem Sumpf fassen möchten. (yves)