EMPFEHLUNG, REVIEW

NIGHT IN GALES „Shadowreaper“ (Death Metal)

NIGHT IN GALES

„Shadowreaper“
(Death Metal)

Wertung: Schon wieder ´ne Empfehlung!

VÖ: 06.12.2024

Label: Apostasy Records

Webseite: Homepage / Instagram / Spotify

So Jungs, jetzt wird es wirklich mal Zeit, dass wir uns unterhalten!
Album 4 in fast 7 Jahren und jedes ist einfach…, mir fällt gar kein Wort dafür ein!
Habt ihr dem Teufel euren Seelen verkauft?
Wie sonst kann es angehen, dass einfach jede andere Melodic Death Band, selbst die direkt aus Göteborg, gegen euch abstinken? Kommt seid ehrlich…
Okay, ist natürlich nicht ganz ernst gemeint. Na ja, die ersten 2 Sätze schon!

Anfang 2018 mit „The Lasts Sunsets“ (Review hier), dem ersten Album nach der Rückkehr von Originalsänger Christian, haben sich NIGHT IN GALES mit Wucht in mein Herz zurück katapultiert. 2 Jahre später folgte „Dawnlight Garden“ (Review hier) und weitere 3 Jahre später „The Black Stream“ (Review hier). Und jetzt sind es quasi nur 14 Monate und sie hauen mir „Shadowreaper“ um die Ohren! Ich hatte das Glück einen Vorabmix vom gesamten Album schon auf dem Party.San im Bulli von Basser Tobbe hören zu dürfen. Vielen Dank nochmal dafür, Tobbe! Das war wirklich geil!
Schon da ist mir aufgefallen, dass das Album für NIGHT IN GALES´sche Verhältnisse mehr Blasts hat, was mir natürlich entgegenkommt, stehe ich ja drauf.
Der Opener „Into The Evergrey“ (übrigens unten mit großartigem Video) startet mit einem genretypischen Akustikgitarrenintro und blastet dann direkt los! Ich liebe diesen Song, mit seinen geflüsterten/gesprochenen Passagen, der Geschwindigkeit und dem kleinen Break bei 2Minuten45, wo der Song theoretisch schon zu Ende sein könnte. FALLEN ANGEL, BE MY GUIDE! Aber das geht so nicht, da sind wir ja erst etwas über die Hälfte des Songs!
Wenn ich jetzt jeden einzelnen Song durchgehen würde, dann würde es selbst den Rahmen eines Reviews in einem Onlinemagazin sprengen, obwohl der Platz da ja theoretisch unbegrenzt ist. Also machen wir es kürzer…
„The Horros Of Endlessness“ (geiler Titel übrigens) startet entspannter, ballert aber später ebenso. Auch hier wieder geflüsterte Passagen, die mir sehr gut gefallen!
„Open The Sun“ kommt zur Abwechslung mal teilweise mit relativ typischen Melodic Death Riffs daher, da man ja sonst eigentlich, bewusst oder unbewusst, Abstand hält zum Typus! Mir gibt der Abstand ja sehr viel…
„The Nihilist Delta“ hat wieder geflüstert/gesprochene Passagen und die Melodie der cleanen Stimme erinnert mich positiv an Gesanglinien auf Tiamats Wildhoney. Verbeugung!
„Spirals“ überzeugt mit klarem Gesangspart, der eine großartige Melodielinie hat und mit Flüstern unterlegt ist und einem geilen, wenn auch etwas kurzen Solo! Frank oder Jens, Solo darf ruhig mal sein!
„Dead Inside“ hat um Minute 1 herum einen Nackenbrecher von einem Riff an Bord. Kommt zum Glück bei Minute 2 nochmal! Ansonsten auch hier alles richtig gemacht!
Jetzt zu Christian. Bei “Window To The End” sind die ersten 4 Sätze nah an Tompas Taktung, aber leider muss ich sagen, dass DU besser klingst! ´Nuff Said! Seele verkauft, garantiert!
Wenn ich “Sculptured And Defleshed” jemals live sehen sollte, (leider habe ich die Jungs noch nie gesehen) wäre es theoretisch möglich, dass ich einfach nur mit offenem Mund dastehen werde. Wie großartig sind denn bitte die ersten 90 Sekunden? Und danach hört es natürlich nicht auf! Ein Teil davon wiederholt sich später als Variation ab Minute 3 und auch da klingt es zum Niederknien!
Und „Walk Of Infinity“ steht dem Rest der Scheibe in nichts nach!

Soundtechnisch ist alles super! Die Gitarren klingen geil, der Bass kommt durch, der Mix ist gut! Dabei ist zu bemerken, dass das erste Mal seit den letzten 4 Alben NICHT Dan Swanö, sondern Fredrik Nordström himself an den Reglern saß! Das Cover ist obergeil geworden und gefällt mir mindestens genauso gut wie das des Debüts! Auch hier war mit Paolo Girardi jemand neues verantwortlich.
Und alle Instrumente sind sehr gut gespielt, Chapeau!
Hohes Niveau auf allen Ebenen!

Wer dieses Review bis hier hin gelesen hat, denkt sicher ich bekomme Geld von der Band oder dem Label dafür. Aber NEIN, so ist es nicht! Es ist wirkliche, tiefe Begeisterung für die Musik dieser Truppe! Danke, Jungs! (hendrik)