NEMESIS SOPOR
„Firmament“
(Black Metal)
Wertung: Empfehlung!
VÖ: 03.03.2023
Label: Eigenproduktion
Webseite: Facebook / Bandcamp / Spotify
Das ist jetzt bereits mein 5. Review für NEMESIS SOPOR in über 10 Jahren und jedes Mal können die Dresdener mich begeistern. Auch wenn keine Veröffentlichung so klingt, wie die davor.
6 Jahre und einen Monat nach meinem bisherigen Liebling und damit auch ihrem letzten Album kommt jetzt Album Nummer 4.
Im Gegensatz zum Vorgänger, ist man noch klarer im Sound geworden und trotzdem gibt es hier alles andere als eine Hochglanzproduktion.
Wie auch schon „MMXL“ hat „Firmament“ auch ein lyrisches Konzept.
Hier eine Auszug dazu aus dem Infosheet:
[„Firmament“ setzt sich lyrisch mit den Aspekten von Freiheit auseinander. Insbesondere werden die Fragen aufgeworfen, ob Freiheit tatsächlich existiert – und welche Auswirkungen dies auf das Leben des Einzelnen haben könnte und wie die Freiheit in bestimmten Situationen angewendet werden sollte. Wie weit kann/sollte man gehen, um Freiheit zu gewähren/zurückzunehmen.]
Wie auch schon beim letzten Konzept gibt man sich also nicht mit Kleinigkeiten zufrieden sondern greift direkt in die vollen!
Genauso verhält es sich auch mit den Songs. Der Opener „Detritus“ startet nach kurzer Einleitung mit einem zackigen Blast und bleibt da auch erstmal. Gesanglich wird dann choral gestartet, was mich anfänglich überrascht und verwirrt schlussendlich aber mehr als überzeugt hat. Das gewohnte rotzige Gekeife ist natürlich trotzdem vorhanden. Auch geflüsterte Passagen werden dramaturgisch hervorragend eingesetzt. Also bekommt man einiges an Abwechslung geboten. Auch musikalisch wird diese umgesetzt. Progressive Momente können mich ebenso packen wie postige Einflüsse.
Wie auch schon beim Debüt bringen es 6 Songs auf 50 Minuten.
Einen davon hervorzuheben fällt mir nicht leicht aber nach mehreren Durchgängen kann ich mich guten Gefühls auf den letzten Song namens „Wall“ festlegen.
Ich frage mich beim Schreiben wie eine Band es bloß schaffen kann, sich über einen so langen Zeitraum jedes Mal so sehr zu steigern, dass immer die aktuelle Scheibe dem Vorgänger die Krone stiehlt.
2023 scheint ein gutes Jahr für deutschen Black Metal zu werden.
Mir fehlt jetzt bloß noch NEMESIS SOPOR mal auf einer Bühne bewundern zu dürfen! (hendrik)