ANTLERS
„Beneath. Below. Behold“
(Atmospärischer Black Metal)
Wertung: Empfehlung
VÖ: 23.03.2018
Label: Totenmusik / Ván Records
Webseite: Facebook
ANTLERS habe ich das erste Mal auf dem 2017er ACHERONTIC ARTS wahrgenommen und mir gleich deren Debüt-LP „A Gaze into the Abyss“ mitgenommen, die sich seitdem erfreulich oft auf meinem Plattenteller dreht. Nun ist es endlich soweit und die Leipziger Band legt ihren Nachfolger vor, den sie „Benath. Below. Behold“ getauft hat.
Oft denke ich bei guten Alben, der „Mittler zwischen Hirn und Hand muss das Herz sein“ und ANTLERS bestätigen diese These und den Satz aus „Metropolis“ auf Feinste. Das Hirn ist wütend, die Hand will zerstören, aber das Herz mäßigt die extremen Emotionen zuweilen und kanalisiert sie in eine neue, hoffnungsvolle Richtung, ohne sie zu negieren.
Wie bereits bei der Liveshow und auf „A Gaze into the Abyss“ begeistern mich ANTLERS über alle Maßen, denn die Balance aus schnellen, aggressiven Parts, die wuchtig alles niederreißen und den atmosphärischen Parts, die den Weg für Neues ebnen, ist ausgesprochen effektiv gewählt. Genau diese Ambivalenz zeichnet das Leben nach und sorgt für einen permanenten Spannungsbogen in den Songs, dem man sich nicht entziehen kann, wenn man dem Album seine Zeit schenkt.
Die größte Belohnung für mich ist der Song „Metempsychosis“, der einfach nur wunderschön atmosphärisch klingt und sich in die Liste meiner Lieblingssongs des Jahres einreiht. Allerdings ist auch das anfangs schleppende „Beyond the Golden Light“ oder das wütende „Off with their Tongues“ immer wieder ein Highlight. Zwischen den Songs hat man filigrane Zwischenstücke platziert, die mal mit Pianoklängen („Drowned in a Well“, „Lug’s Waters“) und ein anderes mal mit einer Akustikgitarre („Nengures“) erneut anspruchsvolle Akzente setzen und endgültig dafür sorgen, dass sich „Beneath. Below. Behold“ deutlich von der Masse abhebt.
Zu der gesamten spielerischen Leistung der Band kann ich sagen, dass hier alles auf absolutem Top-Niveau angesiedelt ist und die Produktion komplett drückt.
Um es mit den Worten eines großen Mannes zu sagen (nämlich meinen): So wie ANTLERS den Black Metal interpretieren, höre ich ihn am liebsten … durchdacht, aber nicht verkopft.
Erhältlich wird das Album als CD via Totenmusik und als Vinyl via Ván Records sein. (chris)